Monatsarchiv für Januar, 2008

Ich will die Schüssel!

Am Sonntag ist es wieder soweit: zum 42. Mal steigt der größte sportliche Event hierzulande: der Super Bowl. Super Bowl im American Football ist im Prinzip wie Pokalfinale und Meisterschaft beim Fußball in einem, denn wie in eigentlich jedem amerikanischen Mannschaftssport gewinnt nicht die Mannschaft mit dem besten Ergebnis am Ende der Saison, sondern die besten Teams der diversen Gruppen spielen in den sogenannten Play Offs die Meisterschaft per K.O.-Verfahren aus. Beim American Football ist das besonders spannend, da im Gegensatz zu Basketball und Baseball nur ein einziges Match ausgetragen und der Verlierer nach Hause geschickt wird. Da kann die ganze Saison noch so gut gelaufen sein - ein schlechter Tag und alles ist vorbei.

Für mich ist dieser Super Bowl etwas ganz Besonders: wie vor langer Zeit erwähnt, bin ich ein glühender Fan der New York Giants, die dieses Jahr nach einer eher durchwachsenen Saison in den Playoffs über sich hinausgewachsen sind und in drei dramatischen Runden zum Teil deutlich stärkere Teams mal erst in den letzten Minuten, mal gar erst in der Verlängerung schlagen konnten. Und nun stehen sie tatsächlich im Finale und werden am Sonntag Nachmittag gegen die haushoch favorisierten New England Patriots aus Boston antreten.

Es ist die klassische David-gegen-Goliath-Story, die dieses Finale so spannend macht. Hier ein Team, das vier der letzten sieben Super Bowls gewonnen hat, dort ein Team, das zum ersten Mal seit acht Jahren überhaupt so weit gekommen ist (der letzte Super Bowl-Gewinn der Giants datiert gar von 1991). Hier ein Team, das in dieser Saison als erstes Team in der Geschichte der NFL jedes einzelne Spiel gewonnen hat, dort ein Team, das es erst am letzten Spieltag per Wildcard in die Playoffs geschafft hat. Hier ein Quarterback, dessen Freundin Gisele Bündchen heisst, dort ein Quarterback, der Mühe hat, überhaupt den Mund aufzubekommen… so könnte es ewig weitergehen.

Und doch, ich glaube an Big Blue. Ich glaube, dass am Sonntag die Sensation passiert und ich halb Novato aus den Sesseln schreien werde (okay, das werde ich so oder so). Mein Giants-Trikot wird pünktlich am Freitag ankommen (wie auch der Giants-Body für Nina), ich werde für die Familie und die Gäste aus Sausalito eine “deutsche” Super Bowl-Party schmeißen und wenn’s sein muss einen Autokorso bestehend aus einem Auto durch Novato jagen.

Und wenn es nichts wird, ist es halb so schlimm - dann habe ich trotzdem eine aufregende und spannende Saison hinter mir und freue mich auf die nächste Runde. Wenn da nur nicht die lange Trockenzeit bis September wäre…

bisher 3 Kommentare 31. Januar 2008 Markus

Auf die Minute unpünktlich

Heute geht es nach Baltimore, wo einer unserer Entwickler beheimatet ist. Von New York aus war es eine gemütliche 2,5-Stundenfahrt mit dem Zug, nun sind es 5,5 Stunden Flug(inklusive drei Stunden Zeitverschiebung). Kann ja nicht alles besser sein in Kalifornien.

Beim elektronischen Einchecken bekomme ich bereits die Nachricht, dass der Flug verspätet sei. Normalerweise bin ich bei so etwas relativ entspannt, aber da der Flug regulär erst um 23.30 Uhr landet (Zeitverschiebung!), sah ich das diesmal nicht so ganz so locker. Also nichts wie hin zur Übersichtstafel und den Stand der Dinge studiert:

Reguläre Abflugzeit: 15.18 Uhr
Geplante Abflugzeit: 15.20 Uhr

Wehe, ich höre noch ein Mal von amerikanischen Kollegen, dass die Deutschen immer alles haarklein genau und bis ins kleinste Detail haben müssen!

jetzt kommentieren? 31. Januar 2008 Markus

Der letzte Arbeitstag des Herrn G.

Über Bill Gates hat vermutlich jeder so seine Meinung und wenn man nach einer Assoziation mit seinem Namen gefragt wird, fallen sicher jedem diverse Adjektive ein, von “erfolgreich” bis “marktverdrängend”, von “spendenfreudig” bis “supernerdig”. “Humorvoll” ist nun wirklich nicht das Adjektiv, was mir als Erstes (oder überhaupt) einfallen würde, aber sein Auftritt auf der diesjährigen CES bzw. das Video von sich, das er dort präsentierte, haben meine Meinung über ihn dahingehend schwer geändert. Neben der Tatsache, dass es sehr beeindruckend (bzw. beängstigend) ist, wen Gates bzw. Microsoft vor die Kamera holen können, wenn sie nur wollen, war ich sehr überrascht, wieviel Selbstironie Bill Gates aufweist bzw. verträgt (die Gags stammen mit Sicherheit nicht von ihm, freigegeben hat er sie aber). Oh, und saumäßig lustig finde ich es auch (Al Gore ist mein Favorit):

In besserer Auflösung und ohne lachendes Publikum gibt es das Ganze hier.

bisher 4 Kommentare 30. Januar 2008 Markus

Kundendienst vom Allerfeinsten

Den Preis für den besten Kundendienst aller Zeiten hat sich hiermit die (übrigens auch sonst sehr empfehlenswerte) Firma Williams-Sonoma verdient. Und das kam so:

Ich bin nun wahrlich nicht der gebohrene Heimwerker. Eigentlich mehr so das genaue Gegenteil, womit ich ganz schön aus der Art schlage: fast alle Männer der Verwandtschaft sind beruflich irgendwie mit mehr oder weniger handwerklichen Dingen beschäftigt und wenn mein Vater nicht mindestens einmal im Jahr eine Sauna oder einen Wintergarten bauen oder mindestens 1-2 Räume im Haus komplett renovieren kann, wird er rastlos. Ich dagegen hatte, als ich von zu Hause ausgezogen war zunächst schon größte Schwierigkeiten, eine Lampe einzubauen… Inzwischen ist es zumindest ein bisschen besser geworden, ein großer Heimwerker wird aus mir aber sicher nicht mehr werden.

Möbel zusammenbauen konnte ich dagegen eigentlich schon immer relativ gut - wie mit Sicherheit die meisten Mitleser hier, bin ich durch jahrzehntelange IKEA-Erfahrungen gestählt. Wir versuchen zwar inzwischen nach Möglichkeit zu vermeiden, uns mit IKEA einzurichten (irgendwann ist ja auch mal gut), aber auch andere Firmen haben bekanntermaßen inzwischen gemerkt, dass sich vortrefflich Lagerplatz und Arbeiterlohn sparen lässt, indem man den Kunden selbst arbeiten lässt.

So eben auch Williams-Sonoma, neben Crate & Barrel und Pottery Barn einer unser Lieblingsläden, was Wohnungseinrichtung angeht. Zum ersten Mal überhaupt leben wir in einem Haus, das die Anschaffung eines Frühstückstisches erlaubt und nach langer Zeit sind wir vor kurzem endlich fündig geworden. Billig war er nicht gerade, aber wir werden ihn ja täglich benutzen und er soll ja auch ein bisschen halten. Geliefert wurde er in einem großen, schweren und natürlich flachen Karton. Das Zusammenbauen beschränkte sich allerdings glücklicherweise auf das Anmontieren der vier Füße, die wiederum von zwei Metallringen gestützt wurden. Kinderspiel. Für normal begabte Menschen jedenfalls. Ich wiederum schraubte nach einem kurzen Blick auf die Anleitung (die Betonung liegt auf “kurzen”) mit Begeisterung los. Beine mit jeweils zwei Schrauben an der Unterseite des Tisches befestigen, kein Problem. Fertig. Nächster Schritt: Stützringe mit jeweils vier Schrauben an den Beinen besfestigen, kein Prob… Moment. Die Schrauben sind ja viel zu kurz! Oh, habe ich wohl die Beine mit den falschen Schrauben anmontiert. Naja, ärgerlich, aber kein Problem. Beine wieder abschrauben, Schrauben austauschen, anschrauben, Ringe montieren, fertig. Begeistert, dass alles relativ problemlos gelaufen war, rief ich Tina, mit der ich dann den Tisch umdrehte, auf die Beine stellte… und zur Salzsäule erstarrte. Wie technisch begabte Menschen vermutlich schon seit einigen Sätzen wissen, hatten sich natürlich alle zu langen Schrauben sauber durch den Tisch gefräst und acht wunderschöne, ausgefranste Löcher fabriziert. Somit war der nagelneue Tisch komplett unbrauchbar. Hurra! Was tun? Reparieren war nicht möglich, immer eine Tischdecke zu verwenden war auch keine Option. Ein Blick auf den Beipackzettel verriet, dass es eine Kundendienst-Hotline und -Emailadresse gibt, aber was sollte das groß bringen? Schließlich war mehr als deutlich klar, dass ich den Tisch durch eigenes Verschulden ruiniert hatte. Ohne große Hoffnung auf Erfolg schrieb ich dennoch eine Email, in der ich das Problem schilderte. Das Einzige, was mir einfiel, um die Schuld zumindest ein kleines bisschen von mir abzuwälzen war die Anmerkung, dass die vorgefertigten Löcher zwar an den Seiten mit Metall ausgekleidet waren, damit man es mit dem Festschrauben einfacher hat, sie aber keine Blockierung hatten, um zu lange Schrauben am Durchbrechen zu hindern. Technisch begabte Menschen liegen mit Sicherheit schon lachend am Boden - ich weiß selbst, dass die Ausrede sehr billig ist, aber versuchen kann man es ja mal.

Tja, was soll ich sagen: keine 24 Stunden später kam eine Emailantwort, dass ich mich für weitere Details bei einer telefonischen Kundendiensthotline melden sollte. Dort entschuldigte sich der Mitarbeiter sehr für meine Unanehmlichkeiten mit ihrem Produkt (technisch begabte Menschen bekommen vermutlich langsam Atemnnot) und bat mich, den Tisch wieder auseinanderzubauen, in die Originalverpackung zu stecken und vor die Tür zu legen. Am nächsten Morgen kam UPS vorbei und nahm den Tisch mit. Die Lieferscheinnummer musste ich der Hotline mitteilen, die noch am selben Tag einen brandneuen Tisch verschickte, der gestern eintraf und seit wenigen Minuten fertig und korrekt zusammengebaut unsere Küche schmückt:

Innerhalb einer Woche wurde die Ware ausgetauscht, ich musste weder den Tisch noch eine Bearbeitungsgebühr bezahlen, selbst die zusätzlichen Lieferkosten wurden komplett übernommen. Ich bin derart begeistert, dass ich mir fest vorgenommen habe, zum ersten Mal in meinem Leben einen freundlichen Brief an eine Firma zu schreiben. Soviel Service muss einfach mal lobend erwähnt werden.

Und die Moral von der Geschicht’? Egal, wie dumm man sich hierzulande anstellt, man sollte zumindest fragen - die Mischung aus extremer Kundenfreundlichkeit und Servicegedanken sowie vermutlich der Sorge davor, wegen dem kleinsten technischen Mangel verklagt zu werden scheint schon fast zu garantieren, dass man sorgenfrei stümpern kann.

bisher 3 Kommentare 27. Januar 2008 Markus

Noch mehr Fotos

Hier und hier kommen die restlichen Urlaubsfotos … Enjoy!

 

jetzt kommentieren? 26. Januar 2008 Tina

Neue Fotos

So, endlich kommt mal Nachschub.

Zum Start ins Wochenende bekommt ihr noch ein paar nachgelieferte Fotos aus dem Napa Valley vom November sowie eine Auswahl (war schwierig!) an Bildern von Ninas 1. Geburtstag und Weihnachten. Die restlichen Bilder vom letzten Deutschland-Urlaub folgen dann morgen.

bisher 1 Kommentar 25. Januar 2008 Tina

Eine andere (Winter)welt

In den bald 20 Jahren, die ich jetzt schon snowboarde (ja, ich werde alt) habe ich schon viele Skigebiete in Deutschland, Österreich, Schweiz, Italien und Frankreich gesehen. Von wenigen Ausnahmen abgesehen sind sich eigentlich alle sehr ähnlich. Hierzulande ist dagegen zwar nicht alles, aber doch sehr vieles anders. Das beginnt schon mit dem Ticketkauf bzw. den Tickets selbst. Ich bin es schon seit vielen Jahren gewöhnt, dass man nur noch eine Karte erhält, die man sich in die Jackentasche steckt und damit bei einem Drehkreuz automatisch die Schranke öffnet. Hier dagegen bekamen wir das Ticket als Aufkleber in die Hand gedrückt. Aufgrund unserer verdutzten Nachfrage, wie das genau funktionieren soll, drückte uns die freundliche Kartenverkäuferin einen wie ein langgezogenes Dreieck geformten Draht in die Hand. Dieser musste durch einen Reißverschluss gezogen und dann der Ticketaufkleber so darauf geklebt werden, dass dieser den Draht verschloss. Etwas schwierig zu erklären, ich hoffe es ist einigermaßen verständlich? Auf jeden Fall sollte durch diese technisch hochwertige Vorrichtung vermieden werden, dass man Mehrtageskarten untereinander austauscht (weswegen das Anbringen an Jacken auch gleich ganz untersagt ist). So ausgerüstet marschierten wir zur Gondel, wo wir von freundlichen… Kartenknipsern erwartet wurden. Kein Scherz, die Karten werden jeweils einmal am Tag gelocht und somit entwertet. Willkommen zurück im 20. Jahrhundert!

Ähnlich antiquiert präsentierten sich auch die Lifte - von der Startgondel mal abgesehen gibt es in Squaw Valley ausschließlich Sessellifte. Das wäre ja im Prinzip nicht weiter schlimm, nur besitzt keiner dieser Lifte Bügel, um die Füße abzulegen. Für Skifahrer mag das ja noch halbwegs in Ordnung sein, aber wenn man als Snowboarder zum Teil bis zu 10 Minuten mit einem doch ein paar Kilo wiegenden Snowboard an einem Bein baumelnd in einem ungepolsterten Sitz zubringen muss, dann ist das doch leicht unentspannt. Besonders lustig waren die ältern Zweiersessel, die gleich überhaupt keinen Bügel aufzuweisen hatten (also nicht einmal ein Bügel über den Schoß). Wenn man bei ordentlichem Wind in einem schwankenden Sessel ca. 20 Meter über dem Boden schwebt, wird einem durchaus auch mal ein wenig anders zumute. Offensichtlich haben die Amerikaner damit keinerlei Probleme, wir waren oft die Einzigen, die die Bügel überhaupt benutzten, selbst Familien mit Kinder fuhren frohgemut und nicht im Geringsten gesichert gen Gipfel. Wir haben uns wirklich gewundert, wie das im klagewütigen Amerika funktionieren kann… bis wir das Kleingedruckte auf den Tickets gelesen haben. Dort wurde uns mitgeteilt, dass wir mit dem Kauf der Karte ungefähr sämtliche Rechte aufgegeben hatten und selbst der Tod durch Absturz etc. mehr oder weniger immer unser eigenes Problem sei. Na dann.

Aber genug genörgelt, es gibt auch positive Unterschiede! Und nein, ich meine damit nicht nur die Burger für die Mittagspause. Absolut genial fand ich, wie das Gebiet aufgebaut war. Es mag eine Spezialität von Squaw sein, aber wenn man mal einen Blick auf die Karte wirft, fällt eines sofort auf: wo sind denn die Pisten? Die gibt es zwar, aber da das gesamte Gebiet sehr offen ist, bleibt es einem selbst überlassen, ob man auf einer der zahlreichen Pisten, im Tiefschnee dazwischen oder gleich in komplett ungespurten Bereichen (back country) fährt. Klar gibt es auch Bereiche, in die man wegen Lawinengefahr gar nicht fahren sollte, die sind dann aber auch speziell gekennzeichnet. Ansonsten ist Eigenverantwortung angesagt (siehe Ticketwarnung): wenn es irgendwo steil und felsig bergab geht, steht da nicht “Zugang verboten”, sondern “Cliff area - experts only”. Der Anfänger bleibt auf der Piste, für alle anderen gibt es kilometerweise Gelände zu erforschen, was an Tagen wie gestern, an denen es tonnenweise Neuschnee und dank Schneetreiben wenig Fahrer gab unfassbar schön war. Ich habe schon lange nicht mehr so viel Schwünge in absolut jungfräulichen Schnee gezogen… ich will zurück in die Berge!

jetzt kommentieren? 23. Januar 2008 Markus

Winterliche ABM

Wir verbringen gerade ein grandioses langes Wochenende am wunderschönen Lake Tahoe, ca.4 Stunden Autofahrt von Novato entfernt (dazu später hoffentlich mehr) und ich kann mir endlich meinen Traum erfüllen, in einem der legendären Skigebiete der USA snowboarden zu gehen. Ich fahre dieses Wochenende in Squaw Valley, einem relativ großen Gebiet nur 15 Minuten Fahrt von unserer Unterkunft entfernt. Wie eigentlich alle Gebiete hier ist es sehr snowboardfreundlich (vor 10 Jahren waere ich beim Anblick der großzügig angelegten und perfekt geshapeten Snowboardparks in ausgiebige Extase geraten), und die Tatsache, dass es in den Restaurants auf der Piste frisch gebrutzelte Burger gibt, begeistert mich auch heute noch.

Weniger begeisternd, aber doch immerhin amüsant ist dagegen das amerikanische System, die Schlangen an den Liften möglichst kurz zu halten. Bei einem Sechserlift sieht das dann so aus, dass es eine 4er- eine 3er- eine 2er und eine Einzelreihe gibt, in die man sich je nach Gruppengröße anstellt. Am Ende dieser Reihen stehen dann zwei Jungspunde, die mit lautem Geschrei die Gruppen aufteilen (”Ihr drei mit den zwei und dem einzelnen, gogogo!”). Das würde sogar theoretisch funktionieren… wenn denn das Ganze auch am Ende der Schlange stattfinden würde, und nicht nach ungefähr der Hälfte. Denn nach all der Einteilung muss man noch ca. 20m und um eine große Kurve… was natürlich den Erfolg hat, dass vorne am Lift keiner mehr weiß, wer mit wem sitzt und am Ende doch wieder jeder zweite Lift nur halbvoll losfährt. Aber immerhin: bei ca. 15 Liften sind damit schon wieder gut zwei Dutzend Arbeitsplätze geschaffen. Yay.

bisher 2 Kommentare 21. Januar 2008 Markus

An den Held des Tages/der Woche/des Monats

Lieber Stefan K.,

ich weiß gar nicht, wie ich dir danken soll!!! Du bist der Held!! Mal wieder, aber diesmal ganz besonders!
Eine persönliche Mail folgt natürlich noch …

Danke, Danke, Danke!
Bettina

P.S. An alle Unwissenden: Herr K. hat meinen Laptop repariert, auf dessen kaputter Festplatte sich sämtliche Fotos und eine Art Tagebuch von Nina befanden, die von Herrn K. gerettet werden konnten … Wie es Murphy’s Law wollte, wollte ich gerade die Daten auf DVDs archivieren, was dann aber aus irgendeinem Grund nicht funktioniert hat, und beim nächsten Mal fuhr der Rechner schon nicht mehr hoch …

bisher 4 Kommentare 16. Januar 2008 Tina

Schnelltippse

 

 

79 Wörter

79 korrekt geschriebene, 0 falsch geschriebene Worte und somit immerhin auf Platz 4502 von 102308. 

 

bisher 6 Kommentare 15. Januar 2008 Tina

Die Hilfsbereitschaft in Person

In Deutschland herrscht ja ein bisschen das Bild vom etwas oberflächlichen Amerikaner (wenn es beispielsweise um Freundschaften geht), der aber dafür meist sehr freundlich und hilfsbereit ist. Wie hilfsbereit so ein Amerikaner bzw. eine Amerikanerin sein kann, habe ich heute (mal wieder) erlebt:

Ich war mit Nina zu Fuß beim Supermarkt. Eigentlich waren wir in einem anderen Laden, wo ich nur was abgeben musste, aber dann wollte ich noch ein paar Besorgungen bei Safeway nebenan machen. Als ich so mit dem Kinderwagen an der Kasse steh und schon fast dran bin - meine ganzen Einkäufe natürlich schon auf dem Band - fällt mir ein, dass ich gar keinen Geldbeutel dabei hatte. Ich hatte so eine Umhängetasche, die ich normalerweise sonst nie benutze, und daher wohl auch den Geldbeutel vergessen. Bevor der Kassierer sich an mich wendete, drehte ich mich zu der Dame hinter mir um und meinte etwas beiläufig (weil ich es eigentlich eher zu mir selbst gesagt habe), dass ich meinen Geldbeutel zu Hause vergessen hätte, und fing an, die Sachen vom Band zu nehmen (die ich aber eh nicht alle hätte tragen können, und der Korb war schon weggeräumt). Daraufhin die Dame sofort, ohne nachzudenken: “Where do you live?” (Wo wohnst du?) Ich: “Only a few minutes away.” (Nur ein paar Minuten von hier.) Sie: “Why don’t you leave it here and I’ll pay for it and you can drop a cheque off at my house tomorrow.” (Warum lässt du die Sachen nicht da, ich bezahle und du bringst mir morgen einen Scheck vorbei.) Ich dachte, ich hör nicht richtig. Meine Einkäufe betrugen nämlich immerhin knapp 50 Dollar. Und so zahlte sie tatsächlich meine Sachen (weil sie es mir ersparen wollte, dass ich mit Kind dann noch mal los zum Einkaufen muss), ich nahm den Bon an mich wegen des Betrags und versprach ihr, dass Markus ihr morgen einen Scheck vorbeibringen würde, oder besser sogar heute noch (sie wohnte relativ ums Eck von Markus’ Büro). Wir haben es dann aber so gemacht, dass ich selbst noch mal losgefahren bin, als Markus zu Hause war, und ich habe ihr auch eine Packung deutsche Pralinen mitgebracht (und den Scheck haben wir auf $50 aufgerundet). Da hat sie sich sehr gefreut und mich vor lauter Dankbarkeit sogar noch umarmt. Sachen gibt’s.

bisher 12 Kommentare 15. Januar 2008 Tina

Progressive Dinner

Wie cool, gerade kam eine E-Mail unserer Nachbarin Wendy von gegenüber. Sie und unsere direkte Nachbarin Lisa (die sich in unserer Abwesenheit netterweise um unsere Post gekümmert hat) haben sich überlegt, dass man die momentane Regenzeit sinnvoll nutzen könnte, und zwar zu einem “Progressive Dinner”. Daran nehmen gewöhnlich vier Familien teil, außer mir ging die E-Mail noch an zwei weitere Nachbarinnen (zu denen wir auch schon einigen Kontakt hatten). Der Plan lautet, dass jeweils ein Teil des Dinners von einer Familie gehostet wird. Sprich, zum Appetizer geht es zu Familie 1, nach ca. 30-45 Minuten geht es weiter zu Familie 2 für Soup/Salad, danach zum Entree/Sides weiter zu Familie 3 und abschließend zum Desert weiter zu Familie 4, was in dem Fall wir sein werden. Wir finden die Idee spitzenmäßig und freuen uns schon sehr auf den 9. Februar, wo das Ganze zum 1. Mal stattfinden wird. Da jede Familie auch die passenden Drinks stellen soll, kann es durchaus sein, dass es eine ziemlich heitere Angelegenheit werden wird, aber das wird es wohl so oder so. Natürlich wird es auch einen “Post Mortem”-Bericht geben (und vielleicht ja auch Fotos) … Apropos Fotos, wir hoffen, dieses Wochenende neue Fotos hochzuladen, wir haben sooooo viele auf der Kamera, die darauf warten, übertragen zu werden.

bisher 6 Kommentare 11. Januar 2008 Tina

Weltuntergang - California Style

Kalifornien - da denkt der gemeine Deutsche normalerweise an Sommer, Sonne, Strand und Meer. Womit er zu einem großen Teil ja auch Recht hat. Selbst im nördlichen Teil, wo wir leben, ist es zu 90% sonnig, es hat Strand und Meer. Doch an ca. zwei Monaten im Jahr herrscht hier so etwas wie Winter. Kalifornischer Winter. Nix mit Schnee und Eis und so. Es regnet. Das zwar nicht zu knapp, diesmal allerdings hat es wohl so viel geregnet und gestürmt, dass das ein paar der Oberleitungen hier nicht mehr gepackt haben. In Teilen Nordkaliforniens ist der Strom ausgefallen, unter anderem auch bei unseren Freunden Emma, Matthias und Mia in Sausalito. Angefangen hat es gestern Früh, als die drei beim Aufstehen kein Licht mehr hatten. Matthias versuchte sich im heftigen Regen über den Highway 101 ins Büro zu kämpfen, doch musste nach kurzer Strecke, aber langer Stauphase aufgeben und umkehren. Schließlich wurde der Highway gesperrt. Nachdem die drei den Abend bei Kerzenschein und die Nacht mit dickem Deckenlager verbringen mussten (da ja den ganzen Tag über schon die Heizung ausgefallen war), haben sie heute bei uns Unterschlupf gesucht. Wir haben erst mal ausgiebig gefrühstückt und uns auch den Rest des Tages im Haus verschanzt. Nina fand’s super, denn so hatte sie in Mia den ganzen Tag lang eine Spielgefährtin. Am frühen Abend sind Markus und Matthias los zu Whole Foods, Grillgut kaufen. In Novato hatte am Nachmittag der Regen nachgelassen und später kam sogar die Sonne raus. Für uns hieß das Grill anschmeißen (aber drinnen essen). Während dem Abendessen bekam Matthias einen Anruf von deren Nachbarn. Wir gingen fest davon aus, dass er nur vermelden wollte, dass der Strom nun wieder da sei. Aber nix da. Nach über 1,5 Tagen immer noch kein Strom und auch keine Sicht auf Besserung. Nach lediglich einem starken Windsturm, das muss man sich mal vorstellen. Auf Spiegel Online habe ich vorhin gelesen, dass der hiesige Stromversorger verlauten ließ, es könne noch “einige Tage” dauern, bis der Strom vollends wieder hergestellt sei. Für uns war das irgendwie paradox, inmitten der High-Tech-Firmen des Silicon Valley zu sitzen, die das Unmöglichste möglich zu machen scheinen, aber wenn mal der Wind etwas heftiger weht und ein paar mehr Regentropfen fallen, gleich gar nix mehr geht. Da wird einem erst mal wieder bewusst, wie klein der Mensch wirklich ist und wie hilflos man ist, wenn plötzlich kein Strom mehr da ist. Markus war gestern nach der Arbeit noch im Supermarkt ums Eck und es gab fast nichts mehr, die Leute haben anscheinend alle panisch Hamsterkäufe getätigt, obwohl bei uns der Strom ja nie weg war. Vielleicht sollten wir uns für die Zukunft auch mal besser mit einem Vorrat an Kerzen ausstatten. Den dreien wünschen wir jedenfalls, dass sie bald wieder Strom haben und in ihr Haus zurückkehren können. Die heutige Nacht verbringen sie im Haus von Sandra und Christoph in Sausalito, das sie eh gerade hüten. Emma, ich freue mich schon sehr auf deinen Blogeintrag … wenn ihr denn mal wieder Strom habt …

bisher 2 Kommentare 05. Januar 2008 Tina

Die Sache mit dem “Bing!”

Gestern Abend kamen wir nach einem recht ereignislosen Rückflug gegen 21.00 Uhr wieder zu Hause an. Zwei Dinge stellten wir schnell fest: da der Amerikaner ja durchaus wenig von Isolierung hält, war das Haus in unserer knapp vierwöchigen Abwesenheit massiv abekühlt und empfing uns mit coolen 14 Grad. Zudem schallte alle paar Sekunden ein durchdringendes “Bing!” durch die Räume, was schon innerhalb weniger Minuten massiv zu nerven begann. Nach einer ausgiebigen Suche waren wir uns sicher, dass es sich nur um die Feuermelder handeln konnte, von denen das Haus acht Stück aufzuweisen hat. Diese bingten munter um die Wette. Ein längerer Blick in die Anleitung verriet uns, dass das ein Zeichen dafür ist, dass sich die Batterie dem Ende neigt. Was offensichtlich bei allen acht gleichzeitig geschah. Nachdem ich allerdings ein wenig mit den Sicherungen gespielt hatte, war das Thema auch schon erledigt und das bingen beseitigt. Dachte ich jedenfalls. Ich hatte es geschafft, bis ca. 1.00 Uhr wach zu bleiben um dem Jetlag zu entgehen (NFL Network sei Dank) und freute mich schon auf ausgiebiges Durchschlafen. Doch es kam, wie es kommen musste. Um ca. 5.00 Uhr morgens wurden wir durch ein herzhaftes Bing! geweckt. Da waren sie wieder, die Feuermelder. Schlaftrunken versuchte ich zunächst erfolglos den Trick mit den Sicherungen. Dann musste die Leiter her und jeder der acht Melder wurde vom Kabel getrennt. Was diese mit begeisterten Bings! kommentierten. Na gut. Müssen eben die Batterien raus. Nachdem das erledigt war, wankten wir endlich unserem Bett entgegen… wurden jedoch durch eine Flut von Bings! gehindert. Haben die Biester doch tatsächlich eine Art Reststromspeicher eingebaut, so dass sie auch ohne Batterie noch eine Zeit lang vor sich hinbingen können. Damit war meine Geduld endgültig am Ende: sämtliche Binger wurden in eine dicke Decke gepackt, diese in einen Karton gesteckt und der ins unterste Fach der Garagenkommode verbannt. Und damit herrschte dann endlich, endlich Stille. Mei Ruah mog i ham!

bisher 4 Kommentare 04. Januar 2008 Markus

Der kleine Unterschied

Temperatur heute Morgen in Ohlstadt: -16 Grad

Temperatur heute in Novato: +16 Grad

Jetzt aber ab nach Hause!

bisher 1 Kommentar 02. Januar 2008 Markus


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