Man könnte ja meinen, dass so ein von der Sonne verwöhntes California Baby wie Nina keinen großen Gefallen an Schnee finden würde. Doch von wegen, die bayrischen Wurzeln sind offenbar stärker! Da Madame zu Weihnachten von ihrer Tante Sabiene einen ganz und gar großartigen Rentierschlitten geschenkt bekam, waren wir nun schon zum zweiten Mal beim Rodeln. Das macht ihr zwar Spaß, noch viel mehr Spaß macht es ihr aber, durch den Schnee zu tigern, wie man hier eindrucksvoll sehen kann:
Bilder von Ninas ersten Abenteuern im Schnee gibt es hier.
Am 24. Dezember stand bei uns natürlich nicht nur Weihnachten im Vordergrund, sondern vor allem Ninas 1. Geburtstag. Im Kreise der Familie durfte Nina vormittags nach dem Frühstück ihre Geschenke auspacken. Man könnte bei so einem kleinen Kind ja erwarten, dass sie ihnen vielleicht nicht allzu viel Beachtung schenkt oder gar die Verpackung das Tollste ist - aber nicht bei Nina. Als erstes packte sie einen kleinen Koffer aus, in dem sich ein Stoffbär (ab sofort das “Reisebärli”) befand. Sie zog das Bärli aus dem Koffer und drückte ihn sogleich an ihre Backe.
Ebenso geschehen mit einer Hunde-Spieluhr, aber vor allen Dingen mit ihrer neuen Puppe “Annabel”. Nina liebt ihre Schmusetiere, wobei sie aber auch Prioritäten setzt, es werden nicht alle gleichermaßen geherzt. Doch wenn man sagt “Nina, hast du xxx lieb?”, dann legt sie stets ihr Köpfchen auf das jeweilige Tierchen/Püppchen und schmust. Nina hat eh in letzter Zeit wieder ein paar Fortschritte gemacht. Wenn man fragt “Nina, bist du süß?”, ertönt sogleich ein deutliches “Ja! Ja!” Wenn man “Bravo” sagt, klatscht sie in die Hände und zwar so gut, dass man richtige Patscherchen hört. Beim Gutenachtsagen winkt sie und bei “Yayyyy” reißt sie beide Arme nach oben. Der neueste Schrei ist zurzeit auch, unter Stühlen hindurchzuklettern. Sie duckt sich immer so weit, bis sie durchpasst und jammert nie, wenn sie ihren Kopf zuvor mal etwas stößt. Generell steht Klettern momentan hoch im Kurs. Neulich ist sie vom Zeitungsständer aus auf die Couch geklettert - ganz allein. Und auch ein etwas größeres Geschenk im Karton wurde erst einmal bestiegen. Ach ja, ihr drittes richtiges Wort nach “Mama” und “Papa” ist übrigens “Kette” - auf Ninarisch “Dedde”. Sie guckt auch immer zum Hals, wenn man fragt “Nina, wo ist die Kette?”
Aber zurück zu ihrem Geburstag. Nachdem alle Geschenke ausgepackt waren, wurde erst einmal gespielt, während die Familie nebenbei auf ihren ersten Geburtstag anstieß. Bei den herzhaften Muffins war Nina dann wieder mit von der Partie. Sie ist zwar derzeit etwas wählerisch beim Essen, aber der Muffin wurde mit großer Freude zerlegt und fast komplett verspeist. Nach dem dann nötigen Mittagsschlaf gab es noch den Geburtstagskuchen, von dem Nina die darin befindlichen Pfirsiche mit Joghurt bekam. Um 17.30 Uhr ging es nach Riegsee in den von Opa gehaltenen Gottesdienst, wo Nina der Gemeinde vom stolzen Pfarrer als “lebendiges Christkind” vorgestellt wurde. Ich glaube, ihr Geburtstag war gelungen, und wir denken, dass sie es auch ein bisschen gespürt hat, dass sich an dem Tag alles um sie drehte - noch mehr als sonst.
Nachdem Nina dann beim Abendessen den ganzen Tisch unterhalten hat, war sie zur anschließenden Weihnachtsbescherung nur noch kurz anwesend. Mit müden Augen bestaunte sie noch den Baum und schlummerte dann selig ein.
Wir bedanken uns an dieser Stelle auch bei den Gratulanten, die Nina live, am Telefon, per E-Mail und im Blog bedacht haben.
Ach ja, die Vorweihnachtszeit. Alle sind entspannt und nett zueinander und freuen sich auf das Fest. Oder so war das mal, vor langer Zeit. Die letzten Tage ist mir in München schon ein paar Mal aufgefallen, wie unglaublich genervt die Leute sind - aber das ist ja nun wahrlich keine neue Erkenntnis. Neu ist allerdings, dass ich heute im beschaulichen Murnau bei Garmisch beim Einfahren in die Hauptstraße von einem 200m hinter mir einfahrenden BMW überholt wurde, mir der Weg abgeschnitten wurde und ich von zwei wutschnaubenden Superaggros angeschrieen wurde, dass ich ihnen die Vorfahrt genommen hätte und sie mich anzeigen würden. Dass das alles mit diversen Beschimpfungen und Hinweisen auf meine Mutter garniert wurde, versteht sich von selbst. Ich fand das Ganze ein wenig surreal, da irgendwie der Sinn fehlte - die Herrschaften mussten wegen mir ja nicht mal bremsen. Offensichtlich reicht es derzeit aber schon, wenn ein Auto vor einem fährt, das nicht vor einem gefahren wäre, wenn man zwei Sekunden vorher losgefahren wäre. Nun ja. Nachdem der erste Wutschwall durch war, fehlte es irgendwie am roten Faden und die Herren wussten auch nicht mehr wirklich, was sie denn mitten auf der Strasse stehend denn nun von mir wollten. Und so zogen sie nach einer finalen freundlichen Einladung, mir die Fresse zu polieren, von hinnen. In 15 Jahren München und zwei Jahren USA ist mir etwas Vergleichbares noch nicht passiert - es lebt sich halt gefährlich im bayerischen Oberland!
Mich mit etwas so richtig zu überraschen ist schwierig, weil ich oft schon vorher dahinter komme oder mir Sachen denke, die dann zum Teil auch so eintreffen. Das finde ich zwar selbst auch nicht so gut, aber so isses halt. Aber gestern hat es mein lieber Mann wieder einmal geschafft. Da Markus ja von Dienstag auf Mittwoch noch geschäftlich in Muenchen war, haben wir uns am Mittwoch ohne Nina in der Stadt getroffen. Wir waren zunächst bei meinen ehemaligen Arbeitskollegen, dann bei Markus’ früherem Buero, danach dann noch in der Fußgängerzone bummeln und zum Schluss noch bei unserem früheren Stammitaliener essen. Gedacht war, mit dem letzten Zug zurueck nach Ohlstadt zu fahren. Doch beim Essen lag, nachdem die Kellnerin den Vorspeisenteller weggenommen hatte, plötzlich eine Zimmerkarte des Muenchner Anna-Hotels auf dem Tisch. Ich fragte noch blöd, was das jetzt sollte, da ich ja wusste, dass Markus die Nacht zuvor dort war. Erst als er meinte, dass wir nicht nach Ohlstadt zurückfahren wuerden, habe ich kapiert, was Sache war. Er hatte heimlich, still und leise um eine Nacht verlängert und auch alles mit seinen Eltern wegen Nina klar gemacht. Und so kam es, dass wir einen wunderschönen Abend verbrachten, den wir mit einem ans Essen anschließenden Besuch in der Reizbar ausklingen ließen. Heute Morgen haben wir erst einmal ausgeschlafen, uns von der coolen Regendusche erfrischen lassen und dann noch das Hotel-Buffet geplündert. Jetzt sitze ich auf dem Bett, es ist schönstes Wetter, nachher geht es noch einmal zum Bummeln und heute Nachmittag kommen dann Markus’ Eltern mit Nina und ihrer Patentante Claudia zu einem gemeinsamen Christkindlmarktbesuch nach München. Superschön war’s, mein Schatz, und eine von vorn bis hinten gelungene Überraschung!
Seit gestern bin ich wieder im heimatlichen Bayern gelandet, acht Tage und sechs Flüge nach meinem Start. Jetlag, Bombenalarm, Taximafia und mitunter seltsame Hotels sind überstanden, ein fieser Schnupfen zum Abschluss leider noch nicht. Gelangweilt habe ich mich nicht wirklich, aber jetzt freue ich mich dann doch auf zwei hoffentlich ruhige Wochen im beschaulichen Oberbayern, bevor es Anfang Januar wieder zurück nach Kalifornien geht.
Unser Hotel nahe des Mailänder Flughafens ist eigentlich eine ziemliche Mogelpackung. Von außen sehr beeindruckend erwarten den Gast innen kitschige Plüsch- und Rokoko-Deko, Bullaugenfenster, kratzige Decken und Papierwände. Schön, dass wir heute erst um 8.30 Uhr aufstehen mussten. Weniger schön, dass ich ab 6.30 Uhr die Wecker der umliegenden Zimmer genießen durfte. Aber in einem Punkt ist dieses Hotel vielen voraus, und das ist die Hygiene. Genauer gesagt, die Hygiene für gewisse Bereiche. Zunächst mal stand ich mit fragendem Blick vor der Toilette, die neben einer Klobürste auch etwas zu bieten hatte, was wie ein kleiner, beweglicher Duschkopf aussah. Direkt daneben befand sich dann auch noch ein Hebel, der wie eine normaler Duscharmatur wirkte… und tatsächlich dient diese Apparatur offenbar dazu, sich nach erledigtem Geschäft… nun ja, zu spüelen, nehme ich mal an. Ich habe es mir verkniffen (sic!). Danach wollte ich duschen und griff zu den in Hotels üblichen kleinen Fläschchen mit Shampoo und Duschgel… zumindest sind das die Dinge, die ich bis jetzt in jedem anderen Hotel vorgefunden habe. Und ich war schon in dem ein oder anderem in dem ein oder anderem Land. Doch nur hier, in der Villa Malpensa, findet sich Shampoo, Seife und… “Intimate Wash”. Auch das habe ich mir gespart, da es stark nach süßlichem und billigem Parfüm roch. Seitdem beschäftigt mich die Frage, was wohl die Motivation des Hotelpersonals fuer derart offensive Reinigungsmittelchen für den Intimbereich sein mag. Ich hoffe mal nicht, dass die Lage am Flughafen und die kitschige Deko… hm. Sollte ich mich etwa glücklich schätzen, dass ich in der Nacht keinen Besuch bekommen habe? Ich muss weg!
Irgendwie scheint man in London Schilder nicht so gern normal zu schreiben. Kurz bevor es nach Mailand weitergeht, hier noch zwei Highlights vom Wochenende:
Gentlemen! Please adjust your flies before leaving
By order of Fat Tony
(auf einer Toilette in einem Club in Soho)
Barstaff urgently required
Whether you are young and attractive or old, ugly and thick, if you are confident, reliable and experienced at bar work you may well get a job here! Enquire within - don’t bother if you want half December off!)
Irgendwie ist dies die Tour der seltsamen Schilder. Gestern meinte unsere Agentur einen auf dicke Hose machen zu müssen und ließ unser Meeting in einem schicken Club in Dowtown London stattfinden. Tolle Idee - warum einen Meetingraum nehmen, wenn man sich auch über laute Musik und Geratsche anschreien kann. Nun ja. Das Meeting war ein rechter Flop, aber offensichtlich scheint der Club ansonsten sehr anregend zu sein - jedenfalls hing ein Schild mit diesem Text auf der Toilette:
“Anybody found in pairs in the toilets will be asked to leave the club immediately and your membership will be suspended.”
Hat anscheinend seine Gründe, dass man dort nur als Mitglied Einlass findet…
Hotels in England haben irgendwie immer einen besonderen Charme. Abgesehen von richtig großen Hotelketten in London sind doch eigentlich immer alle Hotels und/oder Pensionen kleine, verwinkelte Konstruktionen mit viel Plüsch. Unser Hotel in Windsor ist da keine Ausnahme. Dass ich Zimmernummer 6 mein eigen nenne, ändert nichts daran, dass ich, um vom Empfangsraum dorthin zu gelangen, durch vier Tueren und drei Treppen (rauf, runter rauf) muss. Tatsächlich hat mich beim ersten Mal die Rezeptionistin zum Zimmer geführt, damit ich mich auch nicht verlaufe. *g* Aber nun ist es ja geschafft und ich freue mich jetzt schon auf Full English Breakfast morgen Früh - selbstverständlich inklusive Bohnen und Black Pudding, sonst zählt es nicht!
Ich mag Spanien, vor allem die Vorliebe der Spanier füer Fleisch und Kartoffeln. Und ich mag unser spanisches Team, vor allem wegen ihrer Gastfreundlichkeit und ihr Wissen um meine Vorliebe für Fleisch und Kartoffeln. Kein Witz - jedes Mal, wenn ich dort bin, steht schon mittags eine große Schale Jamon (spanische Schinkenspezialität) auf dem Tisch, und als ich noch in Deutschland gelebt habe, gab es immer noch eine Packung mit nach Hause. Diesmal stand zusätzlich auch noch Abendessen a la Madrid an. Zuerst ging es in eine Tapas-Bar, die von außen eher nach assliger Imbissbude aussah, innen aber sehr leckere Vorspeisen und sehr markante Stierkampfbilder vorzuweisen hatte. Auf meine Frage, warum der Laden durchgehend gekachelt sei, wurde mir erklärt, dass die Tapasüberreste (vom Zahnstocher ueber Nussschalen bis zum Garnelenkopf) grundsätzlich auf den Boden geworfen werden. Je mehr Sauerei, desto besser der Laden. Macht Sinn!
Zum eigentlichen Essen ging es dann in ein nicht minder typisches Restaurant, wo es nach diversen Vorspeisen (Jamon!) als Hauptgericht das nicht auf der Karte stehende “Segreda” (Geheimnis) gab. Das ist allerdings anscheinend gar nicht so geheim, sondern zumindest im Raum Madrid ein sehr beliebtes Essen. Im Prinzip ist es ein großer Haufen Pommes, auf dem ein Berg Schweinelendenstücke liegt, die wiederum von einem halben Dutzend Spiegeleier getoppt werden. Dazwischen verstecken sich dann noch eine Menge gebratener (milder) Peperonis. Die Eier werden mit großen Löffeln grob zerkleinert und unter den Rest gemischt, fertig, danach ist Selbstbedienung angesagt. Unfassbar lecker - und so gesund!
Wenn das Erste, was man in der Empfangshalle seines Hotels beim Einchecken sieht, dieses Schild ist:
“At this establishment, official complaints forms are available to the guests.”
Sollte man sich da Sorgen machen?
UPDATE: So schlimm war es gar nicht, auch wenn die Waende aus Papier waren und die Badewanne so schmal, dass ich fast darin stecken geblieben waere. *g*
Morgens um 8.00 Uhr in Amsterdam. Wir checken aus und brauchen noch ein Taxi zum Flughafen, das uns auch bestellt wird - obwohl vor der Tuer schon zwei Taxen stehen? Der Herr Taxibesteller meint, dass wir die mal besser nicht nehmen sollen, da die gern mal fuer die 20 Euro-Fahrt zum Flughafen 300 Euro verlangen und unter Gewaltandrohung einfordern. Nett. Nur kommt das bestellte Taxi schon seit 15 Minuten nicht. Wer kommt, ist einer der wartenden Taxler, der meinte, dass der Herr Taxibesteller von seinen Spezln Geld dafuer bekommt, dass er nur sie ruft und warum wir eigentlich warten. Wir entscheiden uns dann aber doch lieber fuer die sichere Variante. Gebrochene Beine moegen zwar fuer mehr Sitzfreiheit im Flugzeug sorgen, sind aber auf so einer Reise insgesamt dann doch eher hinderlich.
Mir ist gerade aufgefallen, dass ich bei jedem Europabesuch ueber das Rauchen jammere und entschuldige mich im voraus fuer einen weiteren Meckerbeitrag, aber es hilft ja nichts.
Eigentlich sollte man sich nicht beschweren, wenn man abends in einem feinen Restaurant in Paris speisen kann, aber wenn das eines der wenigen Restaurants ist, in dem man noch rauchen darf und der Nebenmann in 2.5 Stunden fast eine Schachtel vernichtet, dann wird mir das inzwischen doch ein wenig viel. Korrektur: ICH HASSE ES! Wie schon erwaehnt, habe ich frueher selbst geraucht, aber meine Toleranzgrenze ist inzwischen wirklich gegen Null gerutscht. Mein halber Koffer stinkt nach Qualm und mein Hals fuehlt sich heute an, als ob ich selbst kraeftigst gezogen haette… grad greislig ists!
Aber genug gejammert, ich sitze schon im Flieger nach Amsterdam, meiner zweiten Station.
Moment mal.
Ist in Holland rauchen nicht mehr oder weniger ueberall erlaubt?! Ich will heim!