Das erste Stöckerl, mit dem wir beide etwas anfangen können, kam von June. Weitergegeben hiermit an den Frosch. Und Dirk. Und Schorsch. Und wer immer sonst noch so mag.
HSV oder FC Bayern?
M: New York Giants! Naja, und FC Bayern…
B: FC Bayern
The Beatles oder The Rolling Stones?
M: Stones
B: Beatles
Schwarzenegger oder van Damme?
M: Arnie, Conan regiert!
B: Schwarzenegger
Rot- oder Weisswein?
M: Frueher weiß, heute rot
B: Im Zweifelsfall Rot, aber ich mag eigentlich beides fast gleich gern
Mallorca oder Ibiza?
M: Australien!
B: Dito, Australien!
Berlin oder Bonn?
M: Berlin
B: Berlin
Auto oder Motorrad?
M: Auto, fehlt mir hier schon ganz schön…
B: Dem kann ich mich nur anschließen
Pizza oder Pasta?
M: Pasta, aber ohne Pizza geht’s auch nicht
B: Dito
Fernsehen oder Radio?
M: Weder noch (einzige Ausnahme: NFL)
B: Im Zweifelsfall Fernsehen (wobei mir deutsches Fernsehen lieber ist als amerikanisches)
DVD oder VHS?
M: DVD
B: DVD
Tag oder Nacht?
M: Nacht
B: Hmm … Tag
Sekt oder Selters?
M: Prosecco
B: Champagner! Spaß, Prosecco (mag ich lieber als Sekt)
Internet Explorer oder Mozilla?
M: Mozilla, Explorer stinkt.
B: Internet Explorer (ich bin da konservativ)
Brot oder Brötchen?
M: Zum letzten Mal, es heißt “Semmeln”!!!
B: Genau. Und die am liebsten mit Mohn.
CD oder Vinyl?
M: iTunes
B: CD (oder iTunes, wenn ich die CD nicht unbedingt haben will)
Kaffee oder Tee?
M: Kaffee. Viel Kaffee.
B: Beides, Kaffee für morgens, Tee für nachmittags und abends
Füller oder Kuli?
M: Kuli. Bin faul.
B: Füller (falls einer zur Hand) für Briefe und Karten, Kuli für den Rest
Schoki oder Chips?
M: Chips. Chio oder Kettle.
B: Schoki
Dusche oder Wanne?
M: Wanne. Wenn die hier nicht nur immer so flach wären…
B: Dusche (in der Wanne lässt es sich so schlecht Haare waschen)
Turn- oder Lackschuh?
M: Turnschuh
B: Was heißt hier “oder”? Turn- UND Lederschuh (Lackschuh eher selten)
Winter oder Sommer?
M: Winter, Winter, Winter!
B: Sommer und zum Spazierengehen Herbst
Steak oder Würstchen?
M: Steak mit Würstchen
B: Steak
Blut oder Fleisch?
M: Bluuuuut…
B: Medium well
ARD oder ZDF?
M: weder noch, siehe oben
B: ZDF
Spiegel oder Focus?
M: Spiegel. Kann man die beiden überhaupt noch vergleichen?
B: Spiegel
Nokia oder Motorola?
M: Nokia
B: Nokia, obwohl Motorola ja auch sehr gut sein muss (hatte ich nur noch nie)
Ski oder Strand?
M: Snowboard
B: Strand (aber eine Woche reicht meistens). Wenn ich richtig gut snowboarden könnte, würde es vielleicht anders aussehen.
Brief oder eMail?
M: eMail
B: Hmmm, schöner find ich Briefe, aber schreiben tu ich zwecks der Faulheit nur noch E-Mails.
„Tatort“ oder „Polizeiruf“?
M: München 7
B: Tatort
Anruf oder SMS?
M: SMS
B: Kommt drauf an
James Bond oder Borat?
M: Dank Daniel Craig wieder Bond
B: James Bond. Borat kann ich langsam wirklich nicht mehr hören oder sehen.
Hund oder Katze?
M: Hund! Mei, wär das schön…
B: Hund, am liebsten Golden Retriever, obwohl ich einen Rauhaardackel auch sehr süß fände.
„GZSZ“ oder „ViB“?
M: weder noch, siehe oben
B: Was ist ViB? Aber wohl keines von beiden, schätze ich jetzt mal.
Familie oder Freunde?
M: Familie
B: Familie und Freunde, es geht ohne beide nicht, aber an erster Stelle steht natürlich die Familie
„F.A.Z“ oder „SZ“?
M: SZ
B: SZ (die ich hier in NY noch nie irgendwo gesehen habe)
„Die Simpsons“ oder „Spongebob“?
M: Simpsons
B: Spongebob hab ich noch nie gesehen, daher wohl eher Simpsons, aber mir eigentlich egal.
Heidi oder Naomi?
M: Heidi
B: Heidi
Micky oder Donald?
M: Donald
B: Donald
„Kicker“ oder „SportBILD“?
M: Kicker
B: InStyle
YouTube oder myvideo?
M: YouTube
B: YouTube, das andere kenn ich nicht.
Sean oder Roger?
M: Sean natürlich!
B: Sean
GMX oder WEB?
M: Gmail
B: Hotmail
Den Babyteil holen wir dann im nächsten Jahr nach…
Es war mal wieder soweit. Nach dem langen Hochzeitswochenende im August durften wir diesmal ein laaanges Thangsgiving-Wochenende mit Christoph und Sandra auf den Hamptons verbringen, Donnerstag und Freitag waren hier frei. Mittwoch Abend ging’s los und zurück ging es dann erst heute (Montag) Früh.
Der Donnerstag war extrem verregnet, was uns aber nicht gestört hat, denn so konnten wir uns den ganzen Tag im Haus einmummeln, während draußen auf dem Grill (unterm Deckel natürlich) der traditionelle Truthahn vor sich hingeschmort hat. Christoph hatte mal wieder seine Kochkünste unter Beweis gestellt und einen fabelhaften Turkey mit allerlei Beilagen gezaubert.
Am Freitag hat sich das Wetter dann von seiner besten Seite gezeigt und es herrschte strahlender Sonnenschein. Christoph hat Sandra, Markus und mich - oh, und Sissy den Mops natürlich auch - am Dune Beach abgesetzt, da wir spazieren gehen wollten, und ist währenddessen einkaufen gefahren. Wir sind die Straße runtergelaufen und haben die riesigen Strandhäuser begutachtet, bis wir die Stelle erreicht hatten, an der Christoph und Sandra im Sommer geheiratet hatten. Dort sind wir dann kurz an den menschenleeren Strand und haben uns die tosenden Wellen angesehen. Abends haben wir uns dann im Kino von Southampton “Happy Feet” angeschaut, ein Zeichentrickfilm mit viel Gesang, der von einem etwas andersartig geratenen Pinguin und seinen Abenteuern handelt. Der Film hat mich jetzt nicht gerade umgehauen, aber er war erstaunlich lehrreich für Kinder (was Umweltschutz und die Akzeptanz “Andersartiger” betrifft).
Am Samstag haben Sandra und ich die Männer zu Hause gelassen und sind mit dem Auto nach Riverhead in die Outlet Mall gefahren. Am Thanksgiving-Wochenende setzen alle Läden die Preise runter, was in einer Outlet-Mall gleich doppelt toll ist, da dort die Preise ja ohnehin schon günstiger sind. Um’s kurz zu machen: Uns haben die paar Stunden, die wir hatten, bevor wir wieder zurück sein sollten, hinten und vorne nicht gereicht, so dass wir beschlossen, am Sonntag einen zweiten Anlauf zu starten. Die Angebote, die es dort gab, waren aber auch zu verlockend. Auf die ohnehin schon billigeren Preise gab es in den meisten Läden auf alle oder zumindest viele Artikel noch mal 40% oder 50%. Das muss frau doch ausnutzen. Blöd nur, dass ich immer noch meinen Babybauch habe. Ich habe mich selbst nur mit einem Oberteil beglückt, das mir hoffentlich später passt, und sonst habe ich hauptsächlich bei Kinder- und Einrichtungssachen zugeschlagen. Als wir mit unseren Eroberungen zu Hause ankamen, waren Christoph und Markus schon fleißig in der Küche. Christoph hatte ein in Speck gehülltes Chateaubriand gekauft und es am Drehspieß überm Grill brutzeln lassen. Eigentlich war es ein nicht gerade kleines Stück Fleisch, aber wir haben es geschafft, fast alles komplett wegzuputzen. Danach waren wir dann wieder im Kino, diesmal in East Hampton, und haben uns den neuen James Bond angeschaut, den wir alle vier sehr gut fanden.
Am Sonntag sind Sandra und ich dann schon früh los in die Mall, weil wir es vermeiden wollten, wie am Vortag ewig einen Parkplatz zu suchen. Und eigentlich wollten wir auch am frühen Nachmittag zurück sein. Na ja, es wurde dann doch 16 Uhr. Auf dem Nachhauseweg sind wir noch an einem ganz süßen Rehkitz vorbeigefahren, das ganz furchtlos am Straßenrand stand und uns hinterherschaute. Am Haus lief der Grill schon wieder auf Hochtouren. Diesmal gab es Ente und Hühnchen und wieder hatten wir es geschafft, so ziemlich alles aufzuessen. Ich glaube, ich sollte Christoph mal dazu animieren, ein “Hamptons Cook Book” oder so zu veröffentlichen. Ist schon auch praktisch, wenn jemand so gerne und toll kocht, um sich “zu entspannen”. Wir waren jedenfalls sehr dankbare Gäste, glaube ich. Wie immer haben wir auch alles fotografisch festgehalten.
Heute Früh war dann um 7.15 Uhr Abfahrt, da man doch gut etwa 2,5 Stunden zurück nach Manhattan braucht. Wir hatten jedenfalls einen richtig schönen kleinen Urlaub und ich bzw. wir alle wollten heute Früh auch nur sehr ungern wieder zurück in die Stadt. Sogar Sissy mussten wir erst einfangen, weil sie partout nicht das Haus verlassen wollte. Auch ein Mops weiß eben, was gut ist.
Auch wenn die Wahrscheinlichkeit recht hoch ist, dass ein Grossteil der Leser dieses Video inzwischen schon auf die ein oder andere Art gesehen hat, moechte ich es dem Rest nicht vorenthalten. Dass das alles echt ist, haben die Herren von O.K. GO auf den diesjaehrigen VMAs bewiesen - die koennen das wirklich…
Am Samstag wurde ich überrascht, vielmehr ich und das kleine Lebewesen in meinem Bauch wurden überrascht - mit einer Baby Shower. Das wird jetzt manchen wahrscheinlich nichts sagen, ich glaube auch, außer in den USA gibt es das in dem Stil nirgendwo auf der Welt. Helen, die Waliserin aus meinem Geburtsvorbereitungskurs, meinte jedenfalls, in Großbritannien gäbe es das auch nicht. Daher wird dieser Blog-Eintrag jetzt etwas ausführlicher ausfallen.
Bei einer Baby Shower organisieren meist die Freunde oder eine Freundin der werdenden Mutter etwa ein bis zwei Monate vor der Geburt eine Party (tagsüber), wo es etwas zu essen & trinken gibt, Spiele gespielt werden und - daher auch der Name - jeder ein Geschenk für das Baby mitbringt.
Meine Baby Shower war also am vergangenen Samstag. Ausgerichtet haben sie Sandra & Christoph mit tatkräftiger Unterstützung von Marci und Peggy, zwei von Markus’ Kolleginnen. Schön war auch, dass Eva gerade zu Besuch bei uns war und somit auch jemand aus meiner Heimat mit dabei war (auch wenn sie leider am Spätnachmittag dann zum Flughafen musste).
Als ich Sandras und Christophs Wohnung betreten habe, war ich erst einmal sprachlos. Direkt am Eingang hingen über einem Spiegel die Worte “Baby Shower”, auf dem Spiegel stand mit rosa Lippenstift “Welcome”, auf der Anrichte darunter stand ein großes Foto von Markus und mir, das auf eine Platte gedruckt war, und die Anrichte war mit rosa Krepppapier geschmückt. Im Wohnzimmer hat es mir dann endgültig die Sprache verschlagen. An der hohen Loft-Decke hingen überall rosa und weiße Luftballons, die Pflanzen waren mit rosa Krepppapier geschmückt, überall hingen und standen (ur-)alte und neue Bilder von mir (auch auf Platten bedruckt), auf dem Tisch stand eine rosa Torte mit Schnullern drauf, daneben standen Schälchen mit Schnuller-Lutschbonbons, in der Küche war ein leckeres Buffet aufgebaut und in diversen Ecken standen ganz, ganz süße “Tina’s Baby Shower”-Geschenkboxen (für die Gäste). Ganz zu schweigen natürlich von “meinem” Geschenkeberg, der in der Mitte stand.
Anfangs gab es erstmal für jeden etwas zu trinken - für die anderen Champagner und Wein, für mich leckeren Cidre (alkoholfrei) und einen Blutorangen-Drink. Nachdem wir uns alle beim Buffet gestärkt haben (es gab u.a. superleckeren Leberkäs(!), mit Speck umwickelte Jakobsmuscheln, Crab Cakes, Schaschlikspieße mit Lachs, diverse Dips, Salat, Brot, Chips, Rohkost und dann den leckeren Kuchen. Der Kuchen hatte mich wirklich überrascht, denn gewöhnlich sind diese amerikanischen Party-Torten extrem süß, diese hier war aber (auch wenn sie nicht so danach aussah) genau richtig und sogar mit irgendeinem gesunden Spezialmehl. Danach gab es dann zwei typische Baby Shower-Spiele. Zum Einen mussten die Männer mit Bier (und für Boubou, den Franzosen, Champagner) gefüllte Babyflaschen austrinken - wer zuerst fertig war, war Sieger. Markus hat sehr geschwächelt, Boubou hat nach einer Weile seinen Chamapgner lieber wieder ins Glas geschüttet, weil nichts rauskam, und gewonnen hat Gabe, der einzige Amerikaner unter den Männern. Danach gab es einen Wettbewerb im Windelwechseln anhand von zwei Puppen. Da hat Markus eindeutig seine Stärke bewiesen und mich in der Tat dadurch überrascht, dass er sofort wusste, wo vorn und hinten war. Danach ging es wieder eher gemütlich weiter und schließlich ging es für Markus und mich ans Geschenke-Auspacken. Und da war ich dann richtig platt - die Großzügigkeit, die hier anscheinend bei Baby Showern an den Tag gelegt wird, ist für jemanden, der das nicht gewohnt ist, schon fast peinlich. Ich bin wirklich reichlichst beschenkt worden und die Leute haben sich wirklich viel einfallen lassen. Peggy zum Beispiel, die selbst nicht einmal anwesend sein konnte, hatte sich trotzdem nicht nur an der Organisation beteiligt, sondern mir auch noch einen selbst gemachten dreistöckigen “Baby-Kuchen” geschenkt, bestehend aus Windeln, “receiving cloths” (eine Art Tuch/Decke, in das man das Baby wickeln oder womit man es zudecken kann), einem Kuschelbären und noch allerhand kleineren Sachen, die sie jeweils am Rand mit Sicherheitsnadeln befestigt hat. Aber noch ein größerer Hammer kam von Sandra - sie hat mir nicht nur ein Wellness-Verwöhnpaket von Bliss geschenkt (mit Peeling, Duschgel, BodyLotion und Fußbalsam), sondern neben weiteren Dingen wie einem Schwangerschafts-T-Shirt und zwei Puppen auch noch diverse komplett selbst gestaltete Baby-Bodys mit verschiedenen Motiven. Die hatten mich wirklich am allermeisten beeindruckt, da sie sich wirklich sehr viel Mühe gegeben und sich sehr viel Gedanken gemacht hat. Und da Sandra eine Meisterin in Sachen Dekoration und Gestaltung ist, ist jeder einzelne Body wirklich ein kleines Kunstwerk für sich. Zu bestaunen gibt es die hier und später natürlich auch am lebenden Objekt. Doch damit nicht genug. Für jeden Gast hab es als Dankeschön eine der “Tina’s Baby Shower”-Geschenkboxen. Und die kamen nicht von mir, die haben auch Sandra und Peggy gestaltet und gefüllt (mit einer Kerze, Badesalz, Tee und noch anderen Dingen, an denen jeweils kleine “Thank you”-Kärtchen hingen, von denen eine noch dazu mit einem Foto von Markus und mir bedruckt war. Ach ja, und dann hat Sandra uns noch ein Erinnerungsalbum gebastelt, in dem jeder Gast einen Eintrag hinterlassen hat, so dass wir immer eine Erinnerung daran haben werden. Geplant war die Feier glaube ich eigentlich von 13.30 Uhr bis 17 Uhr, doch geblieben sind wir letztendlich bis 23.30 Uhr. Eigentlich hatten wir ursprünglich vor, die Geschenke mit dem Taxi nach Hause zu fahren, aber das wäre gar nicht gegangen. Da wir uns morgen aber Christophs Auto für einen IKEA-Trip ausleihen dürfen, werden wir die Schätze danach auf dem Weg einladen.
Als Beschenkte hat man natürlich gut reden, aber so eine Baby Shower ist schon wirklich eine sehr schöne und auch sehr gute Sache. Allerdings hätte ich mir nie träumen lassen, dass es SO toll werden würde. Ich bin mir sicher, dass sich von der Baby Shower auch so manch Amerikaner noch eine Scheibe abschneiden könnte. In diesem Sinne noch einmal vielen, vielen Dank an Sandra, Christoph, Marci und Peggy und natürlich an all die anderen Gäste! Fotos gibt’s hier.
Ah, der gute Chuck. Autor eines Buches, dessen Umsetzung einer meiner absoluten Lieblingsfilme ist. Auch sein zweiter Roman Choke ist fantastisch und so wunderbar zynisch-lustig-schockierend wie Fight Club. Haunted schlaegt in dieselbe Kerbe - nur hat es der Gute meiner Meinung nach nun ein wenig uebertrieben. Eine Gruppe von Moechtegernautoren meldet sich auf eine Anzeige, die einen dreimonatigen Schreibkurs in absoluter Abgeschiedenheit verspricht (hey, dass waere vielleicht was fuer Naomi Novik gewesen!). Dummerweise enden sie alle eingesperrt in einem alten Theater und stellen nach einer Weile fest, dass sie unfreiwillig Hauptdarsteller in einer Art Survival-Reality-Show sind. Soweit, so nicht unspannend und der Stil, in der das Buch geschrieben ist, ist erfrischend anders - alle paar Seiten wird die Handlung weitererzaehlt, bevor ein zweiseitiges Gedicht einen der Autoren vorstellt, bevor eine Kurzgeschichte folgt. Diese Kurzgeschichten sind von den jeweiligen Autoren verfasst und Palahniuk bringt das Kunststueck fertig, dass die meisten Geschichten auch tatsaechlich ganz unterschiedlichen Schreibstil aufweisen. Das Buch hat meiner Meinung nach nur zwei Probleme: zum Anderen sind die Geschichten schon fast ein wenig uebertrieben krass und zwar zu einem Grad, wo ich das Gefuehl hatte, dass es dem Autor nur darum ging, Rezensionskommentare wie diesen zu bekommen: “Reading a Palahniuk novel is like getting zipped inside a boxer’s heavy bag while the author goes to work on you, pounding you until there is nothing left but a big bag of bones and blood and pain.” - The Miami Herald. 1a PR, muss ich neidlos anerkennen, aber manchmal ist es einfach ein bisschen zuviel des Guten. Zum Anderen wird die Hauptgeschichte, die eigentlich der rote Faden sein sollte, zunehmend wirr und zusammenhangslos, so dass ich im letzten Drittel schon fast soweit war, zur naechsten Kurzgeschichte vorzublaettern. Oh, ich vergass: wirr, zusammenhanglos und unrealistisch. Mir ist schon klar, dass die Geschichte zeigen soll, zu was Menschen faehig sind, um ihre 15 Minuten Ruhm zu bekommen, aber was gegen Ende in Haunted abgeht, ist einfach zu uebertrieben, um noch irgendwie nachvollziehbar zu sein. Insgesamt sicher das Beste der drei Buecher, da es fuer jeden, der sich fuer moderne Literatur interessiert allein schon vom Schreibstil interessant sein sollte und viele der Kurzgeschichten auch wirklich gut geraten sind - aber nach Fight Club und Choke war ich trotzdem leicht enttaeuscht.
Naomi Novik ist quasi eine Nachbarin von uns, Peter Jackson war von dem Buch bzw. der Trilogie Temeraire derart begeistert, dass er sie verfilmen will, dass Thema ist cool - da muss es doch gut sein! Dachte ich zumindest, obwohl das Buch bei den Amazon-Lesern durchaus sehr gemischte Review bekam. Interessanterweise sind alle Leser, die das Buch nach Jackson’s Ankuendigung, es zu verfilmen, voellig begeistert… virales Marketing at its best? Egal, zurueck zum Buch selbst. Die Idee ist wirklich gut: zur Zeit der napoleonischen Kriege haben die teilnehmenden Laender eine ganz besondere Waffe: Drachen! Die Geschichte wird aus Sicht eines - unfreiwilligen - Drachenreiters und seines fliegenden Untersatzes erzaehlt. Interessant ist die Tatsache, dass das einzige Fantasyelement die sprechenden Drachen selbst sind, alles andere ist historisch recht akkurat. Somit sind dann auch keine Abenteuer im Elbenland zu bestehen, sondern zunaechst mal Flugtraining in Schottland zu absolvieren. Die Drachen sind eine “ganz normale” Kampfeinheit, es gibt sogar Unterteilungen, die an Kampfflugzeuge erinnert (die grossen, langsamen Exemplare sind z.B. die Bomber). Im Kern ist His Majesty’s Dragonaber dann doch eine typische Buddy-Story der beiden Hauptakteure. Klingt doch eigentlich alles ganz gut, oder? Naja, waere es ja auch, wenn Frau Novik ordentlich schreiben koennte! Ich bin bei einer guten Story eigentlich nicht pingelig, aber die Dialoge wirken auf mich wie aus einer Soap Opera und die Beschreibung der Landschaften und Charaktere wie aus einem alten Teenieroman a la “Fuenf Freunde” oder “Burg Schreckenstein”. Ich bin mir sicher, dass Herr Jackson aus diesem Material fantastische Filme machen wird, das Grundgeruest ist auf jeden Fall vorhanden. Ich hoffe nur, dass er ordentliche Drehbuch- und vor allem Dialogschreiber engagiert…
Gehoert hatte ich zunaechst von jPod, in dem der Autor die Arbeitswelt bei einem nicht ganz so fiktiven Videospielpublisher beschreibt. Musste ich natuerlich haben, Barnes & Noble (bester Buchladen von Welt!) hatte nur das teure Hardcover und um mir die Wartezeit zu verkuerzen, habe ich mir eben den viel gelobten Vorfgaenger geholt. Microserfs beschreibt das Leben einer Programmiererclique in den Neunzigern, als die Internetblase noch so richtig dick und fett war. Alle arbeiten zunaechst gemeinsam bei Microsoft, machen sich aber nach kurzer Zeit selbststaendig, um an ihrem sensationellen Projekt Oop! (eine Art virtuelles Lego) zu arbeiten. Ich mag Nerds (bin ja schliesslich selbst einer), aber das war mir dann doch ein wenig zu viel des Guten. Witzig geschrieben ist es schon und die Charaktere sind so liebenswert lebensunfaehig wie man sich das erwartet, aber die Story plaetschert relativ sinnlos vor sich hin, durch die letzten 100 Seiten habe ich mich nur noch durchgequaelt. jPod muss natuerlich trotzdem her.
Soviel Glueck ich mit den letzten Filmen und CDs hatte, soviel Pech hatte ich mit Buechern - es ist jedenfalls schon lange lange her, dass ich drei Buecher hintereinander gelesen habe, die mich alle drei nicht ueberzeugt haben. Keines fand ich richtig schlecht, aber so richtig umgehauen hat mich auch keins. Aber der Reihe nach:
Gehoert hatte ich zunaechst von jPod, in dem der Autor die Arbeitswelt bei einem nicht ganz so fiktiven Videospielpublisher beschreibt. Musste ich natuerlich haben, Barnes & Noble (bester Buchladen von Welt!) hatte nur das teure Hardcover und um mir die Wartezeit zu verkuerzen, habe ich mir eben den viel gelobten Vorfgaenger geholt. Microserfs beschreibt das Leben einer Programmiererclique in den Neunzigern, als die Internetblase noch so richtig dick und fett war. Alle arbeiten zunaechst gemeinsam bei Microsoft, machen sich aber nach kurzer Zeit selbststaendig, um an ihrem sensationellen Projekt Oop! (eine Art virtuelles Lego) zu arbeiten. Ich mag Nerds (bin ja schliesslich selbst einer), aber das war mir dann doch ein wenig zu viel des Guten. Witzig geschrieben ist es schon und die Charaktere sind so liebenswert lebensunfaehig wie man sich das erwartet, aber die Story plaetschert relativ sinnlos vor sich hin, durch die letzten 100 Seiten habe ich mich nur noch durchgequaelt. jPod muss natuerlich trotzdem her.
Naomi Novik ist quasi eine Nachbarin von uns, Peter Jackson war von dem Buch bzw. der Trilogie Temeraire derart begeistert, dass er sie verfilmen will, dass Thema ist cool - da muss es doch gut sein! Dachte ich zumindest, obwohl das Buch bei den Amazon-Lesern durchaus sehr gemischte Review bekam. Interessanterweise sind alle Leser, die das Buch nach Jackson’s Ankuendigung, es zu verfilmen, voellig begeistert… virales Marketing at its best? Egal, zurueck zum Buch selbst. Die Idee ist wirklich gut: zur Zeit der napoleonischen Kriege haben die teilnehmenden Laender eine ganz besondere Waffe: Drachen! Die Geschichte wird aus Sicht eines - unfreiwilligen - Drachenreiters und seines fliegenden Untersatzes erzaehlt. Interessant ist die Tatsache, dass das einzige Fantasyelement die sprechenden Drachen selbst sind, alles andere ist historisch recht akkurat. Somit sind dann auch keine Abenteuer im Elbenland zu bestehen, sondern zunaechst mal Flugtraining in Schottland zu absolvieren. Die Drachen sind eine “ganz normale” Kampfeinheit, es gibt sogar Unterteilungen, die an Kampfflugzeuge erinnert (die grossen, langsamen Exemplare sind z.B. die Bomber). Im Kern ist His Majesty’s Dragon aber dann doch eine typische Buddy-Story der beiden Hauptakteure. Klingt doch eigentlich alles ganz gut, oder? Naja, waere es ja auch, wenn Frau Novik ordentlich schreiben koennte! Ich bin bei einer guten Story eigentlich nicht pingelig, aber die Dialoge wirken auf mich wie aus einer Soap Opera und die Beschreibung der Landschaften und Charaktere wie aus einem alten Teenieroman a la “Fuenf Freunde” oder “Burg Schreckenstein”. Ich bin mir sicher, dass Herr Jackson aus diesem Material fantastische Filme machen wird, das Grundgeruest ist auf jeden Fall vorhanden. Ich hoffe nur, dass er ordentliche Drehbuch- und vor allem Dialogschreiber engagiert…
Ah, der gute Chuck. Autor eines Buches, dessen Umsetzung einer meiner absoluten Lieblingsfilme ist. Auch sein zweiter Roman Choke ist fantastisch und so wunderbar zynisch-lustig-schockierend wie Fight Club. Haunted schlaegt in dieselbe Kerbe - nur hat es der Gute meiner Meinung nach nun ein wenig uebertrieben. Eine Gruppe von Moechtegernautoren meldet sich auf eine Anzeige, die einen dreimonatigen Schreibkurs in absoluter Abgeschiedenheit verspricht (hey, dass waere vielleicht was fuer Naomi Novik gewesen!). Dummerweise enden sie alle eingesperrt in einem alten Theater und stellen nach einer Weile fest, dass sie unfreiwillig Hauptdarsteller in einer Art Survival-Reality-Show sind. Soweit, so nicht unspannend und der Stil, in der das Buch geschrieben ist, ist erfrischend anders - alle paar Seiten wird die Handlung weitererzaehlt, bevor ein zweiseitiges Gedicht einen der Autoren vorstellt, bevor eine Kurzgeschichte folgt. Diese Kurzgeschichten sind von den jeweiligen Autoren verfasst und Palahniuk bringt das Kunststueck fertig, dass die meisten Geschichten auch tatsaechlich ganz unterschiedlichen Schreibstil aufweisen. Das Buch hat meiner Meinung nach nur zwei Probleme: zum Anderen sind die Geschichten schon fast ein wenig uebertrieben krass und zwar zu einem Grad, wo ich das Gefuehl hatte, dass es dem Autor nur darum ging, Rezensionskommentare wie diesen zu bekommen: “Reading a Palahniuk novel is like getting zipped inside a boxer’s heavy bag while the author goes to work on you, pounding you until there is nothing left but a big bag of bones and blood and pain.” - The Miami Herald. 1a PR, muss ich neidlos anerkennen, aber manchmal ist es einfach ein bisschen zuviel des Guten. Zum Anderen wird die Hauptgeschichte, die eigentlich der rote Faden sein sollte, zunehmend wirr und zusammenhangslos, so dass ich im letzten Drittel schon fast soweit war, zur naechsten Kurzgeschichte vorzublaettern. Oh, ich vergass: wirr, zusammenhanglos und unrealistisch. Mir ist schon klar, dass die Geschichte zeigen soll, zu was Menschen faehig sind, um ihre 15 Minuten Ruhm zu bekommen, aber was gegen Ende in Haunted abgeht, ist einfach zu uebertrieben, um noch irgendwie nachvollziehbar zu sein. Insgesamt sicher das Beste der drei Buecher, da es fuer jeden, der sich fuer moderne Literatur interessiert allein schon vom Schreibstil interessant sein sollte und viele der Kurzgeschichten auch wirklich gut geraten sind - aber nach Fight Club und Choke war ich trotzdem leicht enttaeuscht.
My Chemical Romance sollten jedem Liebhaber alternativer Musik spaetestens seit ihrer zweiten CD Three Cheers for Sweet Revenge bekannt sein. Vor kurzem kam nun Black Parade auf den Markt und was soll ich sagen - das ist mein Album des Jahres, Punkt. Selten hat mich in den letzten Jahren eine CD so positiv ueberrascht und schon beim ersten Anhoeren voellig in den Bann gezogen. Und das, obwohl Black Parade ein Konzeptalbum ist, was mich normalerweise nicht vom Hocker reisst, weil es meiner Meinung nach die Kuenstler zu sehr einengt (ich weiss, darueber kann man streiten). Hier funktioniert es aber grossartig - das Thema ist der Tod, was fuer eine Band dieser Art nicht weiter originell ist, aber es ist die Musik, nicht die Texte (die aber auch), die mich voellig begeistern - die CD haette auch in den Siebzigern auf den Markt kommen koennen, so bombastrockig und glamartig kommt sie daher. Dazwischen gibt es aber auch Songs, die sehr modern (This is how I disappear) oder punkig (Black Parade) daher kommen, oder auch mal Folkrock imitieren (Mama). Absolut abwechslungsreich, ist jedes Lied auf seine Art absolut gelungen. Unbedingt reinhoeren, es lohnt sich!
Alte Liebe rostet nicht, insofern musste ich mir natuerlich auch das mittlerweile 14. Album der einstiegen NWOBHM-Begruender und Idole meiner Jugend Iron Maiden besorgen. Kurz gesagt: durchaus gute CD, die die Kursaenderung der letzten Jahre weg vom klassischen Powermetal und hin zu Prog Metal konsequent weiterfuehrt. Was mir fehlt, sind die guten alten Mitgroehl-Hymnen a la Run to the Hills oder Caught Somewhere in Time, aber das ist wohl wohl ein Zeichen dieser Veraenderung.
Fallen war fuer mich eine der besten CDs 2003, die Stimme von Amy Lee finde ich sehr, sehr gut und die Text weitaus besser als der uebliche Durchschnitt. Zudem hatte irgendwie fast jeder Track Ohrwurmqualitaeten. The Open Door war somit auch einer meiner meist erwartesten CDs in diesem Herbst und vielleicht waren meine Erwartungen zu hoch - jedenfalls kommt sie meiner Meinung nach nicht an Fallen heran. Der Stil ist grundsaetzlich der Gleiche, die Texte sind sogar noch ein Stueck besser, aber echte Ohrwurmqualitaeten hat eigentlich nur Call me when you’re sober. Vielleicht muss ich sie einfach nur oefter hoeren, bis jetzt bin ich jedenfalls nur semi-begeistert.
Ich habe keinen blassen Schimmer, wieso ich von Lamb of God bisher noch nie etwas gehoert hatte, trifft deren Thrash/Metalcore/Progsound doch eigentlich haargenau meinen Musikgeschmack, wenn es mal wieder derb sein muss (also eigentlich so gut wie immer *g*). Der Hype fuer das neue Album Sacrament war in diesem Herbst jedenfalls so gross, dass ich erstmals ueberhaupt auf sie aufmerksam geworden bin. Schon nach dem kurzen Reinhoeren in 2,3 Songs auf iTunes war mir klar, dass das ein Pflichtkauf wird. Ich habe mir zunaechst mal den Major-Erstling Ashes of the Wake von 2004 besorgt und bin voellig begeistert. Herrliches Gitarrengeschraddel und ein Saenger, der sowohl gut singen, als auch gut grunzen kann, so muss das sein. Allerwaermste Empfehlung! Und jetzt lade ich mir gleich mal Sacrament runter…
Kein Film, sondern eine von HBO mit Hilfe der BBC produzierte Miniserie, die hier inzwischen auch auf DVD zu haben ist. Der Pilotfilm beginnt im Jahre 52 vor Christus. Caesar hat nach acht Jahren endlich Gallien erobert (Ganz Gallien? Nein, aber das ist eine andere Geschichte). Die 45-minuetigen Folgen erzaehlen die Geschichte von Caesars Rueckkehr nach Rom bis zu seiner Ermordung im Senat und zwar aus der Sicht von verschiedensten Akteuren. Kern der Serie ist zum einen die schwierige Freundschaft zwischen Lucius Vorenus, eines harten Offiziers der roemischen Legion und Titus Pullo, einem tapferen, aber etwas zu lebensfrohen Legionaers. Zum anderen geht es natuerlich um Caesar selbst und um seine aus dem Geschichtsunterricht bekannten Freunde und Feinde, von Brutus bis Marcus Antonius, von Cicero bis Cleopatra. Das Interessanteste an der Serie ist mit Sicherheit die historische Authenzitaet. Rom und die Roemer sind nicht einfach wie so oft nur der farbenfrohe Hintergrund fuer die Geschichte, sondern der eigentliche Kern, die wahre Attraktion. Noch nie ist der Alltag in Rom und Italien in dieser Zeit so echt, so lebensnah dargestellt worden. Manchmal vielleicht ein bisschen zu lebensnah. Die Sitten waren ja damals eher rau und Rome haelt sich in der Darstellung nicht im Geringsten zurueck. Schon in den ersten Folgen ging es derart heftig zur Sache, dass es Tina schon wieder gereicht hat und ich mir den Rest alleine ansehen durfte… Leider habe ich erst nach einigen Folgen das absolute Highlight der Serie bemerkt - ein Feature namens “The Road to Rome”. Sofern dieses aktiviert ist, erhaelt man staendig Texteinblendungen mit Hintergrundinformationen zu wirklich jeder einzelnen Szene. So macht vieles ueberhaupt erst Sinn und wirklich jede Szene wird noch interessanter, da tatsaechlich jeder Brauch, jede Wandmalerei, jedes Kleidungsstueck und jede Symbolik, jeder Ausdruck und jede Gottheit erklaert werden. Ein absoluter Genuss fuer jeden, der sich fuer das Leben im alten Rom interessiert. Wenn es jetzt noch so eine Serie zum Thema “Mittelalter” gibt, bin ich wunschlos gluecklich.
Ging damals bei seinem Erscheinen (2001) voellig an mir vorueber und war gestern Abend fuer uns eine extrem positive Ueberraschung. Nicole Kidman spielt eine Mutter mit zwei Kindern, die allergisch auf Licht reagieren und somit im ewigen Halbdunkel ihres Herrenhauses auf dem englischen Lande auf die Heimkehr des Vaters warten. Der Film ist eine richtig schoene Geistergeschichte, verzichtet aber bewusst auf uebertriebene Schockeffekte und wirkt vielleicht gerade deshalb besonders eindringlich. Der Film erinnert ein wenig an The Devil’s Backbone, den man uebrigens auch unbedingt gesehen haben sollte, wenn man Geistergeschichten mag. Grossartiges Ende!
Ich wurde ja schon gefragt, ob der Film hier ueberhaupt gezeigt werden darf, weil der Amerikaner an sich ja alles andere als gut wegkommt. Das Gegenteil ist der Fall, der Hype ist kaum zu bremsen, Borat ist letzte Woche auf Nummer 1 in die Filmcharts eingestiegen. Ist auf dem flachen Land vermutlich anders, aber hier in NYC ist Borat derzeit groesser als James Bond. Ich habe mich extrem gut amuesiert, einige Szenen sind einfach unfassbar lustig - und gleichzeitig unfassbar beklemmend. Trotzdem geht dem Film zum Ende hin ein wenig die Luft aus, ein nachvollziehbares Problem, wenn man einen Charakter aus einer Comedyshow zu einem kompletten Kinofilm aufblaest. Trotzdem absolut empfehlenswert.
Schon komisch, die Filmbranche. Kennt irgendjemand einen Film zum Thema “Zauberer im 19. Jahrhundert? Ich jedenfalls nicht, aber dann kommen nahezu gleichzeitig zwei Filme zum selben Thema ins Kino. Verstehe, wer will. Mich interessiert ja prinzipiell alles, was einen historischen Hintergrund hat, ausserdem stellen Edward Norton und Paul Giamatti im einen und Hugh Jackman und Christian Bale im anderen Film die Hauptdarsteller, insofern musste ich natuerlich beide sehen. Kurz gefasst: wer nur einen Film zu diesem Thema sehen will, sollte unbedingt The Illusionist waehlen. Die Geschichte ist dort einfach spannender als bei The Prestige, bei dem es eigentlich nur um die dauernde Rivalitaet zwischen zwei konkurrierenden Magiern geht, Norton und Giamatti sind in ihrem Katz-und-Maus-Spiel deutlich interessanter als Jackman und Bale in ihrem Konrkurrenzkampf und das Finale ist bei The Illusionist ueberraschend und originell, bei The Prestige dagegen eher unglaubwuerdig. Auf der Habenseite hat The Prestige dagegen David Bowie, der einen coolen Dr. Tesla gibt, Scarlett Johannson wirkt dagegen leicht ueberspielt (kein Wunder nach schaetzungsweise 748 Filmen in diesem Jahr, in denen sie mitgewirkt hat). Oh, apropos Frauen: Jessica Biel ist meiner Meinung nach die Schwachstelle in The Illusionist und wirkt durchgehend recht hoelzern.
Irgendwie gibt es momentan nicht allzu viel zu berichten. Damit es hier nicht zu ruhig wird, gibt’s halt mal zwischendurch ein bisschen was zum Thema Freizeit. Fangen wir mal mit Filmen an…
Zuletzt gesehen (spoilerfrei!):
Borat: Ich wurde ja schon gefragt, ob der Film hier ueberhaupt gezeigt werden darf, weil der Amerikaner an sich ja alles andere als gut wegkommt. Das Gegenteil ist der Fall, der Hype ist kaum zu bremsen, Borat ist letzte Woche auf Nummer 1 in die Filmcharts eingestiegen. Ist auf dem flachen Land vermutlich anders, aber hier in NYC ist Borat derzeit groesser als James Bond. Ich habe mich extrem gut amuesiert, einige Szenen sind einfach unfassbar lustig - und gleichzeitig unfassbar beklemmend. Trotzdem geht dem Film zum Ende hin ein wenig die Luft aus, ein nachvollziehbares Problem, wenn man einen Charakter aus einer Comedyshow zu einem kompletten Kinofilm aufblaest. Trotzdem absolut empfehlenswert.
The Departed: Da ich ja nicht nur Spiele- sondern in etwas geringeren Masse auch Filmnerd bin, kannte ich sogar den Hongkong-Thriller Infernal Affairs von 2002, auf dem The Departed basiert und war dementsprechend doppelt gespannt. Was soll ich sagen - einer der besten Thriller der letzten Jahre! Dass die Story gut und spannend ist, wusste ich ja schon, dazu kommen aber absolut herausragende schauspielerische Leistungen von ausnahmslos allen Hauptakteuren. Im Fall von Jack Nicholson mag ich geblendet sein (er ist nun mal einer meiner absoluten Lieblingsschauspieler), aber Leonardo di Caprio und Matt Damon sind normalerweise nicht so mein Fall, aber gerade die beiden spielen absolut ueberzeugend.
The Illusionist & The Prestige: Schon komisch, die Filmbranche. Kennt irgendjemand einen Film zum Thema “Zauberer im 19. Jahrhundert? Ich jedenfalls nicht, aber dann kommen nahezu gleichzeitig zwei Filme zum selben Thema ins Kino. Verstehe, wer will. Mich interessiert ja prinzipiell alles, was einen historischen Hintergrund hat, ausserdem stellen Edward Norton und Paul Giamatti im einen und Hugh Jackman und Christian Bale im anderen Film die Hauptdarsteller, insofern musste ich natuerlich beide sehen. Kurz gefasst: wer nur einen Film zu diesem Thema sehen will, sollte unbedingt The Illusionist waehlen. Die Geschichte ist dort einfach spannender als bei The Prestige, bei dem es eigentlich nur um die dauernde Rivalitaet zwischen zwei konkurrierenden Magiern geht, Norton und Giamatti sind in ihrem Katz-und-Maus-Spiel deutlich interessanter als Jackman und Bale in ihrem Konrkurrenzkampf und das Finale ist bei The Illusionist ueberraschend und originell, bei The Prestige dagegen eher unglaubwuerdig. Auf der Habenseite hat The Prestige dagegen David Bowie, der einen coolen Dr. Tesla gibt, Scarlett Johannson wirkt dagegen leicht ueberspielt (kein Wunder nach schaetzungsweise 748 Filmen in diesem Jahr, in denen sie mitgewirkt hat). Oh, apropos Frauen: Jessica Biel ist meiner Meinung nach die Schwachstelle in The Illusionist und wirkt durchgehend recht hoelzern.
The Others: Ging damals bei seinem Erscheinen (2001) voellig an mir vorueber und war gestern Abend fuer uns eine extrem positive Ueberraschung. Nicole Kidman spielt eine Mutter mit zwei Kindern, die allergisch auf Licht reagieren und somit im ewigen Halbdunkel ihres Herrenhauses auf dem englischen Lande auf die Heimkehr des Vaters warten. Der Film ist eine richtig schoene Geistergeschichte, verzichtet aber bewusst auf uebertriebene Schockeffekte und wirkt vielleicht gerade deshalb besonders eindringlich. Der Film erinnert ein wenig an The Devil’s Backbone, den man uebrigens auch unbedingt gesehen haben sollte, wenn man Geistergeschichten mag. Grossartiges Ende!
Rome: Kein Film, sondern eine von HBO mit Hilfe der BBC produzierte Miniserie, die hier inzwischen auch auf DVD zu haben ist. Der Pilotfilm beginnt im Jahre 52 vor Christus. Caesar hat nach acht Jahren endlich Gallien erobert (Ganz Gallien? Nein, aber das ist eine andere Geschichte). Die 45-minuetigen Folgen erzaehlen die Geschichte von Caesars Rueckkehr nach Rom bis zu seiner Ermordung im Senat und zwar aus der Sicht von verschiedensten Akteuren. Kern der Serie ist zum einen die schwierige Freundschaft zwischen Lucius Vorenus, eines harten Offiziers der roemischen Legion und Titus Pullo, einem tapferen, aber etwas zu lebensfrohen Legionaers. Zum anderen geht es natuerlich um Caesar selbst und um seine aus dem Geschichtsunterricht bekannten Freunde und Feinde, von Brutus bis Marcus Antonius, von Cicero bis Cleopatra. Das Interessanteste an der Serie ist mit Sicherheit die historische Authenzitaet. Rom und die Roemer sind nicht einfach wie so oft nur der farbenfrohe Hintergrund fuer die Geschichte, sondern der eigentliche Kern, die wahre Attraktion. Noch nie ist der Alltag in Rom und Italien in dieser Zeit so echt, so lebensnah dargestellt worden. Manchmal vielleicht ein bisschen zu lebensnah. Die Sitten waren ja damals eher rau und Rome haelt sich in der Darstellung nicht im Geringsten zurueck. Schon in den ersten Folgen ging es derart heftig zur Sache, dass es Tina schon wieder gereicht hat und ich mir den Rest alleine ansehen durfte… Leider habe ich erst nach einigen Folgen das absolute Highlight der Serie bemerkt - ein Feature namens “The Road to Rome”. Sofern dieses aktiviert ist, erhaelt man staendig Texteinblendungen mit Hintergrundinformationen zu wirklich jeder einzelnen Szene. So macht vieles ueberhaupt erst Sinn und wirklich jede Szene wird noch interessanter, da tatsaechlich jeder Brauch, jede Wandmalerei, jedes Kleidungsstueck und jede Symbolik, jeder Ausdruck und jede Gottheit erklaert werden. Ein absoluter Genuss fuer jeden, der sich fuer das Leben im alten Rom interessiert. Wenn es jetzt noch so eine Serie zum Thema “Mittelalter” gibt, bin ich wunschlos gluecklich.
Zumindest was die Subway am Morgen angeht, duerfte es schon hinkommen. Ich versuche oefter mal, bereits gegen 9.00 Uhr im Buero zu sein - dann freuen sich meine europaeischen Kollegen, wenn sie auch mal schon am spaeten Mittag von mir hoeren und vor 20.00 Uhr heimzukommen, ist ja auch recht schoen. Allerdings ist das durchaus mit Opfern verbunden, und damit meine ich nicht das Aufstehen - da ich kein Fruehstuecker bin, reicht es, wenn ich um 8.00 Uhr aufstehe um kurz nach 9.00 Uhr im Buero zu sein. Ja, inklusive Dusche. Vielmehr ist die Subway zwischen 8.00 Uhr und 9.00 Uhr, insbesondere bei schlechtem Wetter ein taeglicher Kampf um Millimeter. Heute musste ich mal wieder drei Bahnen durchfahren lassen, da sich pro Tuer maximal eine (kleine) Person dazuquetschen konnte und die ersten drei Stationen (51st ist eine Hauptumsteigestation zu zwei anderen Linien) waren auch nur mit flachem Atem zu ueberstehen. Ich frage mich immer, wie schwangere Frauen das ueberstehen und bin extrem froh, dass Tina keine morgendlichen Fahrten unternehmen muss. Am Fahrplan liegt es uebrigens defnitiv nicht - die drei Bahnen kamen innerhalb von fuenf Minuten, morgens fahren dermassen viele, dass man bereits die Lichter der naechsten Bahn sieht, wenn die vorige gerade die Station verlaesst. Aber von mehr als 8 Millionen Einwohnern in ganz New York arbeiten dann eben doch arg viele in Manhattan. Ich fuerchte, wenn es kaelter wird muessen die europaeischen Kollegen wieder ein wenig laenger auf ihre Emails von mir warten…