Auf jeden Fall bei so grossartigen Herrenabenden wie dem am letzten Freitag. Schee war’s, Burschen! Und naechstes Jahr zieh’ ich auch wieder die Lederhosn an, versprochen.
Ein bisschen jedenfalls. Durch zwei Ereignisse in der letzten Woche ist mir aufgefallen, wie sehr ich mich hier nach einem guten halben Jahr schon heimisch fuehle. Als ich letztes Wochenende nach laengerer Zeit wieder einmal in Muenchen angekommen bin und im Taxi in die Stadt gefahren bin, habe ich mir zum ersten Mal nicht gedacht, dass ich wieder zu Hause bin, sondern dass ich mal wieder in der Stadt bin, in der ich frueher gewohnt habe. Und dann habe ich bei einem mittaeglichen Treffen mit einem Besuch aus Deutschland gemerkt, dass eine Stunde ueberhaupt nicht ausreicht, um die Dinge aufzuzaehlen und zu erklaeren, die man in New York, machen, beachten und besuchen muss. Und auch, dass ich so langsam doch schon so einiges ueber “meine Stadt” weiss.
Oh, und dann war da noch der bayrische Taxifahrer in Muenchen, der - nachdem er mich einige Zeit mit meiner amerkanischen Kollegen reden hoerte - meinte: “Sie, ihr Englisch is fei scho ganz schee guat, dafuer, dass Sie erscht a halbs Jahr in Amerika san!”…
Denn Weird Al Jankovich tut es auch. Sein neues Musikvideo heisst “White & Nerdy” und klingt nicht nur gut (Eminem laesst gruessen), sondern ist auch zum Schreien komisch. Jedenfalls, wenn man wie ich sehr viel zumindest ansatzweise gut nachvollziehen kann…
Auf Wunsch von Thomas hier nun endlich das Rezept. Vielleicht interessiert’s ja ein paar andere Leute auch. Was die Maße betrifft, da hab ich natürlich jetzt nur die amerikanischen. Und man muss bei den Cup-Angaben auch immer zwischen Flüssigzutaten und festen Zutaten unterscheiden, da gibt es Messbecher (für Flüssigkeiten) und dann so eine Art große Cup-Messlöffel (gibt es für 1 Cup, 1/2 Cup, 1/3 Cup und 1/4 Cup). Bei ein paar Zutaten unten weiß ich auch die Entsprung, aber nicht bei allen. Bei Flüssigkeiten entspricht 1 Cup beispielsweise ca. 250ml. Für den Rest gibt es ja vielleicht Umrechnungstabellen im Internet. Beim Boden würde ich einfach mal rumprobieren, soll halt eine dicke, klebrige Keksmasse entstehen, die man in die Form drückt, die wird dann beim Backen fest.
Hinweis: Für eine deutsche 26-cm-Springform hab ich die doppelte Bodenmenge gemacht und den Rand gut an der Form raufgezogen, die Füllung bleibt gleich. Bei mir hatte das zufällig so gepasst, dass die Füllung genau bis zum Teigrand bekommen ist.
1 1/2 Cups finely crushed graham crackers (das sind so Art Vollkorn-Butterkekse)
1/4 cup finely chopped walnuts
1 tablespoon sugar
1/2 teaspoon ground cinnamon (optional)
1/2 cup butter, melted (entspricht 125g)
3 8-ounce packages cream cheese, softened (softened heißt glaub ich, leicht geschlagen/verrührt, aber hab ich gar nicht gemacht)
1 cup sugar (entspricht ca. 150g)
2 tablespoons all-purpose flour
1 teaspoon vanilla (da hab ich Vanilleextrakt genommen)
1/4 cup milk
3 slightly beaten eggs
1/2 teaspoon finely shredded lemon peel (optional)
(1 recipe Raspberry sauce)
1. For crust, in a bowl combine graham crackers, walnuts, the 1 tablespoon sugar, and, if desired, cinnamon. Stir in melted butter. Press crumb mixture onto the bottom and 2 inches up the sides of an 8- or 9-inch springform pan. Set aside.
2. For filling, in a large mixing bowl beat cream cheese, the 1 cup sugar, flour, and vanilla with an electric mixer until combined. Beat in milk until smooth. Stir in eggs and, if desired, lemon peel.
3. Pour filling into crust-ined pan. Place pan in a shallow baking pan. Bake in a 375° (Fahrenheit) oven 40 to 45 minutes for an 8-inch pan, about 35 minutes for a 9-inch pan, or until a 2 1/2-inch area around the outside edge appears set when gently shaken.
4. Cool in pan on a wire rack for 15 minutes. Using a sharp small knife, loosen the crust from sides of pan; cool for 30 minutes more. Remove the sides of the pan; cool cheesecake completely on rack. Cover and chill at least 4 hours before serving. If desired, serve with Raspberry Sauce.
Raspberry Sauce:
3 cups fresh or frozen slightly sweetened raspberries
1/3 cup sugar (bisschen weniger reicht auch)
1 teaspoon cornstarch
1. Thaw raspberries, if frozen. Do not drain. Place half of the berries in a blender container or food processor bowl. Cover and blend until berries are smooth. Press berries through a fine-mesh sieve; discard seeds. Repeat with remaining berries. (You should have about 1 1/4 cups sieved puree.)
2. In a small saucepan combine sugar and cornstarch. Add sieved berries. Cook and stir over medium heat until thickened and bubbly. Cook and stir for 2 minutes more. Transfer to a bowl. Cover and chill for at least 1 hour. Serve over angel food cake, cheesecake, or ice cream.
So, und nach all der Tipperei hoffe ich, dass ihn jetzt auch mal jemand ausprobiert!
Gutes Gelingen!
Es muss einfach auch hier mal festgehalten werden, dass das FlyNet von Lufthansa die grossartigste Erfindung ist, seit es Langstreckenfluege gibt! Da machen mir auch die zwei Stunden Verspaetung nur halb so viel aus. Gruesse an alle aus ueber England!
In München ist heute Oktoberfestbeginn und auch wir hatten heute unsere Überdosis Tracht und Aufzug: heute fand die jährliche Steubenparade statt. Seit 1957 gibt es die durch die 5th Avenue führende Parade, an die sich ein Volkfest im Central Park anschließt (was wir erst nach unserer Rückkehr nach Hause festgestellt haben…). Bei schönstem Wetter haben wir uns also mal eine Stunde hingestellt und das Ganze begutachtet. Einen besseren Termin als den Beginn des Oktoberfests könnte es dazu eigentlich nicht geben, denn bayrische Trachten und Blasmusik sind reichlich vertreten. Dazu kommen Vertreter aus allen Ecken Deutschlands, inklusive Schwarzwaldmädel, Bremer Shantychor etc. Und dann noch reichlich seltsame Gruppierungen wie deutsche Altenheime aus New Jersey, Freimaurer aus Brooklyn, Casinos, die Oktoberfeste stattfinden lassen, deutsche Autohändler und eine ganze Reihe von amerikanischen Middle Schools, deren einziger Bezug zu Deutschland offensichtlich in der Marschmusik bestand, die die Schüler vorgetragen haben. Nun ja, spaßig war es auf jeden Fall und in der Fotorubrik gibt’s eine Sammlung der besten und seltsamsten Wägen und Gruppierungen zu bewundern. Vorsicht vor dem letzten Foto - die Dame (?) war in Bewegung noch Furcht einflößender!
Nachdem uns so viele Leute viel Spaß bei der Namenssuche gewünscht haben, war mir das jetzt doch einen extra Blogeintrag wert.
Gedanken über Namen haben wir uns schon vor ein paar Monaten gemacht, als wir noch gar nicht wussten, was es wird. Lustigerweise hatten wir bislang tatsächlich nur Mädchennamen genauer unter die Lupe genommen. Kann aber auch sein, dass uns für Jungennamen dann auch einfach nur die Luft ausgegangen ist, das mit der Namensfindung war/ist nämlich gar nicht so einfach …
Ich hab mir vor ca. drei Monaten ein Namensbuch gekauft. Als Markus während der Umzugsphase hier war, hat er darin geblättert und bei den Mädchennamen immer ein “M” neben den Namen gemacht, der ihn gefallen hat. Als er wieder weg war, hab ich mich an das Buch gemacht und bei jedem “M” das ich las, wurde es mir zunehmend mulmiger zumute. Es war nicht so, dass ich die Namen nicht ganz so schön fand, nein. Es war vielmehr, dass ich die Namen ganz unglaublich schrecklich fand! Ich möchte jetzt nicht ins Detail gehen, weil ich niemanden beleidigen will, der das hier vielleicht liest und so einen Namen trägt oder eine Familienangehörige/beste Freundin hat, die so heißt etc. Auf jeden Fall dachte ich, das geht ja gut los, was wird er nur von mir denken, wenn ich keinen seiner Namen akzeptiere. Aber immerhin war ich nicht alleine. Egal, wen ich gefragt habe, ich habe eigentlich immer Zustimmung bekommen, auch von männlicher Seite. Da war ich dann doch wieder etwas beruhigt. Und meine Nichte Christina hat gleich gar kein Blatt vor den Mund genommen. O-Ton: “Was ist denn in den gefahren? Nee, so eine Cousine kommt mir nicht ins Haus!” Ich erinnere mich auch noch an die Urlaubswoche am Bodensee mit Claudia und ihre ungläubigen Blicke, wie ich ihr beim Sonnenbaden die Namen vorgelesen habe.
Aber um euch zu beruhigen, es gibt tatsächlich einen Namen, der uns beiden gefällt!! Es ist kein außergewöhnlicher Name, aber ich behalte ihn trotzdem lieber noch für mich (und diejenigen die ihn kennen, bitte zumindest hier nicht verraten), weil wir uns ja nicht beeinflussen lassen wollen.
Ich dachte immer, die Entbindung wäre immer das schwierige am Kinderkriegen, aber bei uns war schon allein der Name eine schwere Geburt …
Ich hatte gestern meinen ersten Arzttermin in NY beim Gynäkologen. Nach meinem ersten amerikanischen Krankenhauserlebnis im April (manch einer erinnert sich vielleicht noch an meinen damaligen Blogeintrag) war ich doch etwas nervös, was mich in der Praxis wohl so erwarten würde, vor allem nachdem ich mir den Arzt quasi blind ausgesucht hatte, weil er mit dem Krankenhaus zusammenarbeitet, das bei uns in der Nähe ist und mir empfohlen wurde, weil er seine Praxis ebenfalls in unserem Viertel hat und weil er deutsch ist. Deutsch war mir deshalb ein bisschen wichtig, da ich bei medizinischen Begriffen mit meinem Latein bzw. mit meinem Englisch doch schnell am Ende bin. Aber ich wurde überrascht - im positiven Sinn.
Ich hatte komischerweise schon den ganzen Tag über ein gutes Gefühl. Der Termin war abends und Markus und ich haben uns in der Praxis getroffen, wo auch noch ein paar andere Patientinnen saßen. Als ich schließlich von ihm aufgerufen wurde, sagte er gleich auf Deutsch “Frau Wilding, bitte” und führte uns mit einem strahlenden Lächeln in sein Büro. Dr. Karl-Heinz Moehlen ist gebürtiger Rheinländer, was man sofort hört (klingt sehr nett!), lebt und arbeitet aber schon lange in den USA. Er war super-, supernett und hat auch gleich, ohne dass ich ihn darum bitten musste, meinen Mutterpass an sich genommen und die Ergebnisse des Tages eingetragen (nach der Untersuchung natürlich erst). Normal ist in den USA ein Mutterpass gar nicht üblich, aber er scheint es bei deutschen Patientinnen, die einen haben, immer so zu machen, was ich super finde. Er hat mir einige Fragen gestellt und hat dann geduldig meine Fragen beantwortet und mir auch noch Tipps für Geburtsvorbereitungskurse gegeben. Und dann kam die Untersuchung, auf die wir natürlich besonders gespannt waren, da unser kleines Zwergerl uns bei meinem letzten Arzttermin nicht zeigen wollte, was es wird bzw. ist.
Die Untersuchung an sich war eigentlich genau wie in Deutschland, nur dass man sich komplett freimacht (anstatt erst oben und dann unten bzw. umgekehrt) und einen blauen Kittel anzieht, der vorne offen ist bzw. zum Zubinden, wenn man mag. Der Arzt legt dann nur die Stellen frei, die er angucken will und deckt sie danach wieder brav zu. Nun ja, auf jeden Fall hat uns das Baby gleich direkt mit großen Augenhöhlen angeschaut und sich reichlichst bewegt. Er konnte es nicht 100% sagen, aber es sieht sehr danach aus, als wird es ein … Mädchen!! Jedenfalls war da auch für uns nichts Anderweitiges zu erkennen. Wiegen tut es momentan etwa 690 Gramm, was auch der Norm entspricht. Und mit meinem Gewicht war er (zum Glück auch sehr zufrieden.
Zufälligerweise hatte ich mitbekommen, wie er mit einer anderen Patientin auch deutsch gesprochen hat. Nachdem diese mich gefragt hatte, in welchem Monat ich bin, meinte sie, dass sie vor einem Monat bei ihm entbunden hätte, genau in dem Krankenhaus, in dem ich auch entbinden werde. Sie hatte nur Gutes über ihn und das Krankenhaus zu berichten, was mich natürlich auch froh gestimmt hat.
Ach ja, in den USA ist es so, dass man sich den Entbindungsarzt wirklich vorher aussucht. Da entbindet dann nicht einfach irgendwer, der gerade Dienst hat, sondern genau der Arzt kommt dann angesaust, den man vorher ausgewählt hat. Zumindest ist das hier so. Ich hoffe jetzt natürlich, dass er um die Weihnachts-/Silvesterzeit nicht gerade Urlaub machen will … Wäre zwar auch nicht tragisch, wenn jemand anderes bei der Geburt anwesend ist, aber da er sowohl Markus als auch mir wirklich sehr sympathisch ist, wäre es schon schön, wenn er auch die Geburt übernehmen könnte, also durchführen könnte. Gebären tu ich schon selbst.
Heute ist sie endlich gestartet, die neue Saison des mit Abstand beliebtesten Sports in USA: American Football. Als Teenie war ich grosser Fan der Washington Redskins und der New York Giants. Und waeren wir nicht aus Muenchen weggezogen, kurz bevor ich zusammen mit zwei Freunden die Chance hatte, an einem Probetraining der Munich Cowboys teilzunehmen, wer weiss, was passiert waere. Die beiden sind jedenfalls Quarterback bzw. Wide Receiver der Profimannschaft der Cowboys geworden…
Jedenfalls bin ich jetzt nach Jahren der Footballabstinenz wieder voellig im Football-Fieber. Auch wenn die beiden New Yorker Teams, die Giants und die Jets, derzeit nicht zu den absoluten Topteams gehoeren, werde ich natuerlich zu “meinem” Team halten. Und das sind auf jeden Fall die New York Giants!
Wie beliebt Football hierzulande ist, laesst sich durch zig Beispiele belegen, hier nur zwei: vier Fernsehsender uebertragen Spiele, NBC allein dabei mehr als 20 Stunden pro Woche. Die naechsten fuenf Monate wird es jeden Tag auf mindestens einem Kanal mindestens ein Spiel geben. Und meistens mehr. Und dann ist da noch Branchenfuehrer Electronic Arts, die jedes Jahr ihre neue Auflage ihres NFL-Videospiels herausbringen, das sich seit Jahren durch nur noch wenige Aenderungen auszeichnet. Was aber voellig egal ist: die neueste Version ist seit kurzem erhaeltlich und hat am ersten Wochenende mal eben 2.000.000 Stueck verkauft…
Ich freue mich jedenfalls wie ein Schnitzel. Gerade habe ich das Saisoneroeffnungsspiel gesehen (Pittsburgh Steelers vs. Miami Dolphins, die Steelers haben nach einer spannenden zweiten Halbzeit verdient 28:17 gewonnen) und dabei erstmals HDTV in seiner ganzen pracht genossen. Nachdem das normale Fernsehbild dank NTSC und dicht gedraengten Kanaelen ein ganzes Stueck schlechter als in Deutschland ist, kommt der Unterschied noch deutlicher rueber. Es ist wirklich ein Traum - ich garantiere, wer einmal Livesport in HDTV gesehen hat, will nie mehr zu normalem Fernsehen zurueck. Scharfer Kontrast, brillante Farben - einfach kein Vergleich. Jetzt muss ich nur noch Tina beibringen, dass die Sonntagnachmittage ab sofort verplant sind…
Oh, und die richtig spannende Nachricht des Tages hatte rein gar nichts mit Football zu tun, aber dazu wird Tina bald etwas schreiben…
Wie sicher viele per Zeitung, Internet oder Fernsehen mitbekommen haben, ist Steve Irwin, australischer Tierfilmer, Zoobesitzer und Umweltschützer gestern beim Dreh einer neuen Dokumentation mit dem bezeichnenden Namen “Ocean’s Deadliest” von einem Stachelrochen tödlich verletzt worden. Ich weiß nicht warum, aber irgendwie beschäftigt mich das Thema. Falls jemand Steve Irwin nicht kennt, seine Tierdokumentationen liefen in Deutschland öfters auf RTL2, glaube ich. Die Dokus waren nicht komplett synchronisiert, im Hintergrund konnte man immer den Originalton hören und sie zeichneten sich dadurch aus, dass sie meist relativ spektakulär waren. Oft ist Irwin direkt vor den wilden, tödlichen Tieren rumgesprungen und ist ihnen gefährlich nahe gekommen.
Ich habe im Internet einige Kommentare zu seinem Tod bzw. zu seiner Persönlichkeit gelesen und anscheinend bin ich die einzige, die den Mann mit kritischen Augen betrachtet hat. Zwar fand ich seine Dokumentationen schon auch immer irgendwie faszinierend, weil er wirklich nah an den Tieren dran war, und er war wohl auch ein engagierter Umweltschützer, allerdings hat er sich für meinen Geschmack bei seinen Dokus immer viel zu stark selbst in Szene gesetzt und meines laienhaften Erachtens nach die Tiere schon auch öfters mal gestört mit seinen Provokationen und seinem Herumgehampel. Mir war er jedenfalls nie so sonderlich sympathisch. Den einzigen Kritikpunkt, den wohl die Presse jemals über ihn hatte, war, als er vor zwei Jahren seinen einen Monat alten Sohn mit ins Krokodilgehege genommen hat und ihn bei der Fütterung auf dem Arm hatte. Er hat ihn damals auch wie eine Marionette übers Gras hüpfen lassen, genau neben einem Krokodil. Das kam wohl nicht bei allen Leuten gut an. Aber ansonsten wurde er wohl immer als Held gefeiert. Ach ja, eine Dokumentationsreihe von ihm wurde, zumindest in Deutschland, sogar auch mal abgesetzt, weil es hieß, er würde die Pinguine und Robben zu sehr stören.
Es hat mich jedenfalls doch überrascht, dass er so extrem populär war. Ich kann mich noch erinnern, wie ich vor ein oder zwei Jahren mal zu Markus gesagt habe “Wenn der so weitermacht, werden sich die Tiere eines Tage noch an ihm rächen.” Tja. Auch wenn jetzt überall steht, dass der Rochen sich nicht bedrängt gefühlt hätte, so ganz kann ich das nicht glauben … Bevor mich jetzt jemand falsch versteht, ich finde es natürlich tragisch, dass er so ums Leben kommen musste, und er hat es auch auf keinen Fall verdient, mich wundert es einfach nur, dass ich wohl die einzige bin, die seine Dokumentationen immer etwas “too much” fand.
Netter, gemeiner Thriller von Vielschreiber Dean Koontz. Ein Psychopath stellt den ungluecklichen Hauptdarsteller vor unloesbare moralische Entscheidungen. Beispiel gefaellig? “Wenn du innerhalb der naechsten sechs Stunden zur Polizei gehst, toete ich eine junge Mutter. Tust du nichts, toete ich einen alten Mann ohne Verwandtschaft.” Und das ist nur die erste - und “harmloseste” Entscheidung.
Auch wenn einige Situationen arg konstruiert wirken, bleibt Velocity immer spannend und bis fast zum Schluss auch ueberraschend. Fuer die 430 Seiten habe ich jedenfalls nur einen Hin- und Rueckflug USA-Deutschland gebraucht…
Schon als ich Tina von meinen Erlebnissen berichtet habe, ist mir aufgefallen, dass sie in der Summe eigentlich recht negativ klingen, aber so war es eigentlich gar nicht. Es waren fuenf anstrengende, interessante und oft lustige Tage. Ich habe viele alte Kollegen und Freunde wieder gesehen, abends sogar mal Zeit fuer richtig schoene und lange Unterhaltungen gehabt (danke, Ralf und HaJo!), lecker Bier und lecker Essen genossen und mit dem Gefuehl zurueck geflogen, dass es in Deutschland schon auch nett sein kann. Und schon in einem Monat bin ich wieder da. Wieder geschaeftlich, aber zurueck im schoensten (und groessten!) Dorf der Welt und inklusive Oktoberfestbesuch - und DA wird dann so richtig gefeiert…
So oft deutsch essen gegangen wie in dieser Woche bin ich noch nie: drei von vier Abenden fanden in mehr oder weniger gutbuergerlichen Restaurants statt - der erste Besuch hatte alle Amerikaner dermassen beeindruckt, dass sie jeden Abend wieder zu einem “German place” gehen wollten. Von wegen, der Ami will ueberall nur Burger - zumindest meine Jungs (und Maedels) waren sehr experimentierfreudig und mutig. Vom fraenkischen Schaeufele ueber klassische Thueringer mit Sauerkraut und Kartoffelbrei oder Kartoffelsuppe mit Wursteinlage bis zur ausgewachsenen Schlachtplatte wurde nichts ausgelassen. Und entweder waren sie sehr hoeflich oder wirklich begeistert (ich glaube Letzteres), jedenfalls habe ich selten soviel Lob ueber deutsches Essen gehoert. Ich fand’s genial, so war auch fuer mich eine Ueberdosis seltener Genuss angesagt. Auch nett: als am dritten Abend die Ersten dann doch kein Bier mehr sehen konnten, konnte ich wieder einige neue Apfelschorlenfans gewinnen. Fuer mich ist es ja nach wie vor voellig unverstaendlich (und in Restaurants nervig), dass ein wirklich simples und einfach herzustellendes Getraenk wie Apfelschorle hierzulande voellig unbekannt ist. Wirklich jedem Amerikaner, dem ich sie in den letzten Jahren vorgesetzt habe, ist voellig begeistert. Vielleicht sollte ich nebenher einen Apfelschorlevertrieb starten und der Vater eines neuen Hypes werden? “Forget Jaegermeister, Apfelschorle is the new deall!” Hm…
Weniger Aergernis als eher immer wieder Anlass zum Grinsen war die deutsche Ordnungsliebe, die fuer Auslaender sehr faszinierend ist. Da wird bei der Einfahrt auf den Messeparkplatz auch ganz genau das Nummernschild mit der Parkerlaubnis verglichen - wo kaemen wir denn da hin, wenn die Firma am naechsten Tag ein anderes Auto verwenden wuerde! Und zum Glueck gibt es fuer jede Parkreihe eine aelteren Herren, der Einen lautstark darauf aufmerksam macht, wenn man ein paar Zentimeter zu weit weg vom Nebenmann geparkt hat. Wichtig auch: wenn man seine Eintrittskarte zur Messe morgens im Hotel vergessen hat, dann kann man nicht einfach von einem Kollegen eine ungenutzte Karte verwenden. Jedenfalls nicht, wenn man so doof (und ehrlich) war, dem Ordner vorher Bescheid zu sagen, denn dann wird darauf bestanden, dass kein Uebertragungsrecht besteht. Es benoetigte die Ueberredungskunst zweier weiterer Kollegen, um dem guten Mann davon zu ueberzeugen, dass der Kollege, dem die Ersatzkarte gehoert, gar nicht zur Messe gefahren war… Mein persoenliches Highlight spielte sich aber im Fruehstuecksraum ab: neben einem reichhaltigsten und aeusserst leckeren Buffet (endlich mal wieder ordentliche Laugensemmeln mit Leberwurscht! Ein Traum!) gab es natuerlich auch eine Vielzahl von Getraenken: neben Kaffee, Cappuccino und Espresso auch Milch, Wasser, zig verschiedene Saefte und sogar Sekt und leckeren Actimel. Nur trinkt der Amerikaner nun mal auch gern eine Cola zum Fruehstueck. Und das kostet natuerlich extra. Warum? Gehoert nicht zum Fruehstueck. Gut, die 2,50 Euro sind nicht wirklich tragisch, aber verstehen muss man das nicht (derselbe Raum dient den Rest des Tages als Restaurant, an aufwendiger Logistik kanns nicht gelegen haben).
Ja, die Arbeitnehmer in Deutschland haben es gut, weil sie nicht so sehr vom Trinkgeld abhaengig sind wie ihre Kollegen in Amerika. Leider wirkt sich das aber zum Teil dann wohl doch auch auf den Freundlichkeitsfaktor aus.
Mich wuerde es als Taxifahrer auch nerven, wenn ein Kunde eine 10-Euro-Fahrt mit einem 50-Euro-Schein bezahlen will. Aber ich wuerde ihm nicht unbedingt ein barsches “Nee!” hinblaffen und die Bezahlung zu seinem Problem machen (zum Glueck waren Kollegen dabei, ich wollte schon aussteigen).
Ich waere als Bedienung im Restaurant auch ueberfordert, wenn ich alleine einen 23-Personen-Tisch versorgen muesste. Aber ich wuerde eine Runde Bier trotzdem schneller als in 45 Minuten anliefern (einige Kollegen haben zum Schluss vor Verzweiflung immer zwei Bier auf einmal bestellt).
Ich haette als Ober vermutlich kein riesiges Interesse daran, um 23.00 Uhr im hauseigenen Souveniershop noch ein paar Bierglaeser zu verkaufen. Trotzdem wuerde ich meine Kunden vielleicht nicht mit Todesverachtung anstieren und ihnen in jeder Sekunde zeigen, dass sie hier unerwuenscht sind.
Und ich wuerde als Messehostess vielleicht nicht unbedingt meine Merchandisingartikel an andere Aussteller verteilen wollen. Aber ich wuerde keinen erwachsenen Menschen, der mich hoeflich fragt, ob er auch etwas haben koennte, mit “No! Leave now!” vom Stand schicken (noch schoener allerdings auf einem anderen Stand: “No. This is a European show!”).
Zur Ehrenrettung des Leipziger Dienstleistungsgewerbes moechte ich allerdings festhalten, dass wir in anderen Restaurants und vor allem in unserem Hotel auch sehr guten und freundlichen Service erlebt haben, aber in fuenf Tagen haben wir schon ganz schoen viel schlechte Laune abbekommen.