Hautnaher Protest
Dieses Jahr gibt es am 1. Mai nicht nur Aufmaersche in Berlin: bereits seit vielen Wochen kommt es ueberall in den USA zu Demonstrationen von Einwanderern, da der Senat derzeit erwaegt, die Einwanderungsgesetze zu verschaerfen und die Grenzkontrollen zu verstaerken (weil sie ja derzeit so locker sind…). Heute wurde dann zu einem “Day without an immigrant” aufgerufen. Die urspruengliche Idee, in einer Art Generalstreik das ganze Land lahm zu legen, hat zwar nicht wirklich funktioniert, dennoch kam es zu den groessten Protesten seit Ewigkeiten. Alleine in Chicago gingen 400.000 Immigranten auf die Strasse, in Los Angeles, wo inzwischen mehr Einwohner Spanisch als Englisch sprechen, kamen mehr als 500.000 Menschen zu mehreren Demonstrationen. Und hier in New York bewegte sich der Demonstrationszug ueber den Broadway und direkt unter unseren Fenstern entlang. Mit Sicherheit kann ich morgen nachreichen, wieviele es waren, der Zug war auf jeden Fall ueber eine Stunde lang sehr deutlich zu hoeren. Die Proteste verliefen uebrigens allesamt extrem friedlich, aber ich bin gespannt, wie es mit dem Gesetz weitergeht. Gerade in einem Land ohne wirklich geregelte Mindestloehne wie den USA ist es voellig klar, dass es ohne die Immigranten nicht geht und die heutigen Demonstrationen waren ein deutliches Signal, dass dieses Thema sehr, sehr viele Menschen mobilisiert. Mal sehen, ob auch George W. verstehen wird, dass es wichtiger waere, die Rechte der legalen Immigranten zu staerken, anstatt die Grenzen weiter zu versiegeln…
jetzt kommentieren? 02. Mai 2006 Markus