Posts gespeichert unter 'New York'

Nix spreche Deutsch

Ich habe die gute New York Times in diesem Blog schon so oft lobend erwähnt, dass es glaube ich nun auch legitim ist, mal kräftig über sie abzulästern. Ich habe keine Ahnung, wie groß die Redaktion ist, bei einem derart renommierten Blatt ist sie sicher riesig. Und ich bin mir sicher, dass irgendjemand in dieser Redaktion Deutsch spricht, oder jemanden kennt, der Deutscher ist. Ist es denn wirklich so schwer, jemanden zu fragen, der sich mit der Sprache auskennt, bevor man so etwas abdruckt?

Älteste braurei der welt? “Älteste” ist richtig geschrieben, aber “welt” ist offensichtlich zu schwierig? Das kann doch wohl wirklich nicht wahr sein. Ich frage mich, was die Süddeutsche für Leserbriefe erhalten würde, wenn in einem ähnlichen Text “Die amerikanische Brauerei Yuengling (”Amerikas’ Oltest brewerei”)” zu lesen wäre. “Unprofessionell” wäre vermutlich noch die höflichste Bezeichnung. Hm, vielleicht sollte ich doch mal den ersten Leserbrief meines Lebens schreiben?

bisher 6 Kommentare 23. April 2008 Markus

Mehr Starbucks geht nicht

Starbucks. Typischer Fall von “Love it or hate it”. Für manche mag es der Inbegriff der Globalisierung sein und ich gebe zu, dass Starbucks zum Teil wirklich eine abartige Durchdringung hat. In manchen Stadtzentren hier ist es durchaus nicht unüblich, dass in einem Block 2-3 Läden vorhanden sind, zum Teil sogar direkt gegenüber. Ich muss nicht immer zu Starbucks rennen, aber ich mag den Cappuccino und die Blueberry Muffins und es ist eben nun mal ein typischer Fall von “da weiß man, was man kriegt” (im positiven Sinne). Hier in unserem beschaulichen Vororteck gibt es gar nicht mal sooo viele, die lokale Konkurrenz Peet’s ist fast präsenter. In Manhattan dagegen fand man Starbucks buchstäblich an jeder Ecke. Genauer gesagt, an 171 Ecken - soviele Filialen gibt es dort nämlich. Und es kam, wie es kommen musste - irgendwann kam ein Verrückter auf die Idee, jeden einzelnen Starbucks in Manhattan innerhalb von 24 Stunden abzuklappern. Die selbstgemachte Dokumentation dazu gibt es hier zu sehen:

http://www.171starbucks.com/

bisher 3 Kommentare 25. Februar 2008 Markus

Best of New York City

Der Flug nach San Francisco war lang, Nina war (wie immer) brav, somit hatte ich viel Zeit, mir mal in Ruhe zu überlegen, was mir so alles fehlen wird jetzt, da wir New York endgültig hinter uns gelassen haben. Hier meine Gedanken (in keiner besonderen Reihenfolge):

- der Blick aus unserem Wohzimmerfenster bei Nacht
- der Blick vom Rockefeller Center auf die Stadt
- die Lobby des Empire State Building
- Paulaner vom Fass & Fish n Chips im Puck Fair
- Leberwurst von Schaller & Weber
- Central Park
- Spzierengehen im Central Park
- Lesen im Central Park
- Giants- und Yankees in der Bar Coastal schauen
- die Stationsschilder in der Subway
- die vier alten Herren, die jeden Morgen im Cafe Angelique die Artikel der New York Times diskutieren
- New York Times am Samstag und Sonntag Morgen
- unser Firmenbasketballteam
- Yellow Rat Bastard
- der Blick auf den schoensten Wolkenkratzer der Welt von unserem Büroeingang aus
- Philly Cheesesteak aus der Cheesesteak Factory
- Reispudding von Rice to Riches
- Pizza in der ältesten Pizzeria Amerikas
- CBGB (RIP)
- Coney Island (RIP)
- Beer Pong mit Kollegen im Off the Wagon
- die AM New York-Verteilern, die mir jeden Morgen ein fröhliches “Gooood Morning” entgegengeschmettert hat, auch wenn ich jedes Mal zum Konkurrenzblatt Metro gegriffen habe
- meine asiatische Frisöse, die dem Haarewaschen jedes Mal eine zehnminütige Kopfmassage folgen ließ
- Touristen, die mich in der Mittagspause nach dem Weg fragen - und denen ich tatsächlich helfen kann
- After-Work Drinks in der Merc Bar
-
von wildfremden Menschen dank der jeweiligen Caps auf das gestrige Giants- bzw. Yankees-Spiel angesprochen zu werden - und es ausgiebig diskutieren zu können
- dass jeder einen Hund hat, aber nirgendwo Haufen liegen (außer natürlich in unserer Strasse!)
- Wochenendausfluege nach Long Island
- Besuchern aus Europa “meine” Stadt zeigen zu können
- nachts am Times Square im Lichtermeer zu stehen, und umringt von Touristen zu wissen, dass man jetzt theoretisch auch zu Fuß nach Hause gehen könnte
- Agata und Valentina
- Pick-Up Basketball im Carl-Schurz-Park (wie so vieles leider viel zu selten gemacht)
- durch die Lower Eastside, Little Italy und Chinatown spazieren
- Knicks-Spiele im Madison Square Garden
- Nathan’s Hot Dogs
- dem Taxifahrer erklären koennen, wie er schneller zu unserer Wohnung kommt
- dem Immigration Officer bei der Einreise auf die Frage “How long are you going to stay in New York?” mit “I live here.” antworten können
- durch die Park Avenue laufen und Hauseingänge bewundern
- Guggenheim-Museum
- Metropolitan Museum of Art
- am Morgen im Büro von Kollegen “Hast du auch Naomi Watts / Liev Schreiber / George Clooney / Amy Winehouse / Drew Barrymore beim shoppen / im Cafe / auf der Straße gesehen?” gefragt werden (wie immer habe ich niemanden bemerkt)
- New York Magazine
- richtig gute Live-Musik in der Subway

So schön, schön war die Zeit…

bisher 6 Kommentare 02. September 2007 Markus

New York - ein letzter Rundgang

Nun sind wir also angekommen im Westen. Die letzten Tage im Osten habe ich allerdings noch mal richtig schön genossen, das Hotel für die letzten drei Nächte war ja auch in einem ganz anderen Viertel, in SoHo, ziemlich im Süden Manhattans. Am Dienstag haben wir nicht mehr viel gemacht, ich habe Nina noch ein bisschen auf dem Zimmer bespielt, bis sie dann ins Bett ging. Markus war abends auf einer Abschiedsparty mit seinen (Ex-) Kollegen und ich hab mir faul den Room Service kommen lassen. Am Mittwoch haben wir (also Nina und ich, Markus musste ja arbeiten) uns noch ein letztes Mal mit Anke und Paul getroffen. Christine und Luis wollten eigentlich auch rüberkommen, aber leider hatten die beiden dann doch keine Zeit. Getroffen haben wir uns im Rice to Riches, dem coolen Reispuddingladen, über den wir schon einmal berichteten. Da man dort aber nur an Stehtischen essen kann, haben wir unseren Pudding in einen Park mitgenommen und ihn dort gemampft, während direkt neben uns eine hochschlanke Frau gerade mit ihrem Personal Trainer zugange war (rein sportlich natürlich). Danach sind wir durch Little Italy spaziert und von dort aus rüber zum Hudson und ein bisschen an der Promenade entlang, wo wir einen Blick auf die Freiheitsstatue hatten. Von dort aus ging es dann rüber zum Financial District ins World Financial Center, das u.a. auch eine kleine Mall beherbergt, wo wir durch ein paar Geschäfte bummelten. Im ersten Stock setzten wir uns auf die oberen Treppen eines Rondells, bis mir erst bewusst wurde, dass direkt hinter uns Ground Zero lag. Durch eine riesige Fensterwand konnten wir das große Loch sehen bzw. die Bauarbeiten, die dort ja nun am Laufen sind. Und wie immer hat es mich auch diesmal wieder verwundert, dass an den Nachbargebäuden so wenig Schaden entstanden ist bei dieser großen Katastrophe. Und dann war es auch schon Spätnachmittag und es hieß Abschied nehmen. War schön, euch noch einmal gesehen zu haben!

Am Donnerstag haben Nina und ich Markus im Büro besucht, wo Nina von sämtlichen Kollegen, weiblich und männlich, bestaunt wurde und auch heftig am Flirten war. Sie kann auch, wenn sie will, High Five geben. Wir sind dann noch mit den Kollegen zum Lunch in deren Lieblingspub Puck Fair gegangen. Ich hatte mich gerade von Markus verabschiedet, als es am Broadway Ecke Houston (eine sehr große Kreuzung) zu einer heftigen Auseinandersetzung zwischen einem Fahrradkurier und einem Taxifahrer kam, der dem Kurier wohl etwas zu nahe kam, zumindest nahm ich das an, da der Kurier wie wild ins Taxi geschimpft hat. Wie viele F-Worte da flogen, konnte ich irgendwann nicht mehr zählen. Der Kurier fuhr dann vorne ums Taxi rum (der Fahrer saß ja noch drin) und schimpfte dann auf der Fahrerseite weiter auf den Taxifahrer ein. Irgendwann bemerkte ich, dass er seine dicke Fahrradkette (die haben hier immer richtig fette Kaliber an Fahrradketten) in der rechten Hand hielt. Ich dachte noch “Der wird doch jetzt nicht …” und da war’s auch schon geschehen. Vor Wut hatte er dem Taxifahrer mit seiner Kette das hintere Fenster zerschmettert - wo übrigens Passagiere saßen, die sich dann auf der anderen Seite aus dem Taxi schlichen und sich davonmachten. Die Scheibe war komplett draußen und es kamen sofort ein paar Passanten herbeigerannt, um den Kurier zu bändigen. Der Taxifahrer war nun natürlich auch ausgestiegen und als sich so nach und nach alle Passagiere wieder von der Szene verabschiedeten, stand er plötzlich alleine da mit dem Kurier, der sich auf seinem Fahrrad davonmachen wollte. Der Taxifahrer aber krallte sich am Fahrradlenker fest und hielt so lange durch, bis die Polizei kam. Da war also glatt noch mal richtig Action geboten an meinem letzten Tag. Ich bin dann mit Nina noch bisschen durch SoHo gebummelt und dann wieder ins Hotel zurück. Abends wollte ich mich eigentlich noch mit einer deutschen Freundin treffen, die in Georgia lebt und zu den US Open nach NY kam und die ich seit ca. 11 Jahren nicht mehr gesehen habe, allerdings hat das Treffen leider nicht geklappt. Dafür sind noch unser langjähriger australischer Freund Myles und seine neuseeländische Freundin Lisa, die auch in NY leben, vorbeigekommen sowie deren australischer Freund Luke, den wir auch von früheren Treffen kannten, und da Nina superbrav im Kinderwagen eingeschlafen ist, konnten wir in der Lounge noch einen superschönen Abend verleben. Heute Früh hieß es dann Abschied nehmen und nach einem relativ relaxten Flug (wir hatten eine Dreierreihe für uns allein, so dass Nina ausgebreitet ziemlich lang geschlafen hat) sind wir gut in San Francisco angekommen. Über unser neues Zwischenzuhause berichten wir dann in Kürze.

Fotos der letzten Tage in New York, inklusive unseres letzten Familienwochenendes vor einer Woche, gibt es hier zu sehen.

bisher 2 Kommentare 01. September 2007 Tina

Nintendo kriegt sie alle

Ich sitze in der Subway und gruebele ueber eines der vielen neuen Raetsel in Brain Age 2 nach. Wer das nicht kennt (oder zu faul zum Klicken ist): das Spiel fuer den Nintendo Game Boy Advance DS (und den kennt ja nun wirklich jeder, hoffe ich) ist in Deutschland unter dem umstaendlichen Namen Dr. Kawashimas Gehirnjogging bekannt und soll durch jede Menge unterschiedlicher Ratespiele das Gehirn trainieren. Ich weiss nicht, ob es funktioniert (weiss aber, dass zumindest mein Gehirn das bitter noetig hat), aber es macht einfach riesigen Spass. Aber genug PR fuer die Produkte anderer Firmen gemacht.

Ich sitze also da und gruebele. Auf dem Bildschirm drehen sich Buchstaben im Kreis, aus denen ich Woerter bilden soll. Englische natuerlich, was die Sache nicht einfacher macht. Ploetzlich murmelt neben mir jemand die Loesung - die aeltere Dame neben mir raet mit! Ein paar Woerter spaeter hoere ich mit einem Ohr mit, wie das Paerchen, das schraeg links von mir steht, ueber die Loesung diskutiert. Und eine Station vor dem Aussteigen ruft mir jemand, der zwei Plaetze weiter sitzt, einen Tipp zu, waehrend ich beim Aussteigen gefragt werde, wie das Spiel denn heisst.

Was wir “normalen” Hersteller mit immer noch aufwendigeren Grafiken und noch hoeheren Produktionskosten immer noch selten schaffen, gelingt Nintendo derzeit mit DS und Wii nahezu spielend: endlich auch mal Menschen zu erreichen, die sich eigentlich gar nicht fuer Videospiele interessieren, aber zwischendurch einfach mal nur gut unterhalten werden wollen. Und in diesem speziellen Fall trainieren sie auch noch freiwillig ihren Denkapparat. Respekt.

P.S.: Wem dieser Beitrag bis jetzt noch immer nicht nerdig genug war, vor dem muss ich noch schnell damit angeben, mit was ich dieses geniale Spiel gespielt habe: seht und staunt! Diese wunderschoene DS-Variante gibt’s naemlich soweit ich weiss in Europa (noch) gar nicht. *protzundprahl*

bisher 7 Kommentare 29. August 2007 Markus

Bye Bye UES

Und schon sitze ich auf dem Bett im Hotel in SoHo, Nina liegt schlafend im hoteleigenen Kinderbettchen und Markus ist im Büro, bevor er nachher auf die Abschiedsfeier mit seinen Kollegen geht (denn es werden nicht alle mit nach CA kommen). Das Verladen der Möbel ging heute relativ schnell und schmerzlos über die Bühne. Renoviert wird die Wohnung dann durch die Hausverwaltung, das macht man hier irgendwie nicht selbst. Ach ja, unsere Wohnung übernehmen übrigens unsere Nachbarn, ein Pärchen ca. in unserem Alter. Sie übernehmen die Wohnung aber nicht einfach so: Die Miete wurde mal eben um schlappe $475 erhöht, nachdem sie bei uns ab Juli schon um $125 erhöht wurde. Außerdem haben sich die beiden dazu entschlossen, ihr Studio gegenüber von unserer Wohnung (ihre momentane Wohnung) trotzdem auch noch zu behalten. Man weiß ja nie, wozu man’s gebrauchen kann. Wir sind aber natürlich froh, dass wir Nachmieter gefunden haben und so nur noch bis Mitte des Monats die Miete für die Wohnung zahlen müssen. Jedenfalls hat uns dann am frühen Nachmittag ein grantiger Taxifahrer, der uns nicht erlauben wollte, ein paar unserer kleineren Gepäckstücke auf die Rückbank zu stellen, nach SoHo gefahren und das war dann unser Abschied von der Upper East Side.

Ach ja, das hier ist das erste Hotel, das ich bisher kenne, das neben dem Kinderbettchen auch noch einen Windeleimer aufs Zimmer liefert (ohne dass ich danach gefragt hätte, wäre ja nie auf die Idee gekommen). Und gerade hat noch mal einer geklopft und mir dieses Baby Bee Getting Started Kit (mit Babyprodukten von Burt’s Bees) und einen kleinen Rucksack mit ein paar Kinderbade- und Malsachen gebracht. Wie nett! So, und jetzt werde ich glaube ich ausnutzen, dass Nina schläft, und auch noch kurz die Augen zumachen. Gute Nacht!

P.S. Nina und mir geht’s übrigens schon wieder besser und Markus scheinen wir nicht angesteckt zu haben. Dem geht’s morgen höchstens nach der heutigen Feier schlecht …

bisher 3 Kommentare 28. August 2007 Tina

Noch ein Wort …

… zu Markus’ komischem Gefühl. Er war deswegen allein mit den Männern in der Wohnung, weil ich mit Nina in der Zwischenzeit bei der Kinderärztin war. Mama und Tochter haben sich nämlich pünktlich zum Umzug bereits am Samstag eine Morgen Magen-Darm-Grippe geholt (bei mir noch inklusive leichtem Fieber), was die Umzugsvorbereitung so allein etwas schwierig gestaltet hat (Markus ist erst gestern Abend aus Leipzig wiedergekommen). Da es mir aber am Sonntag wieder etwas besser ging (Samstag ging gar nichts), konnte ich da wenigstens einiges machen. So richtig gut geht’s mir aber immer noch nicht, hab seit nun beinahe drei Tagen fast nichts gegessen und mir ist so schwindlig, weil’s hier so verdammt schwül ist. NY im August ist einfach kein Zuckerschlecken. Nina merkt man’s eigentlich kaum an, bis auf den Inhalt der Windeln und ihr Essverhalten. Ansonsten ist sie eigentlich ganz gut drauf und hat vorhin in ihrem Bettchen zwischen all den Kartons krabbeln geübt (ich glaube, bald hat sie’s raus). Na ja, jetzt hab ich für sie ein Elektrolytgetränk und weiß, was ich ihr die nächsten 48 Stunden noch so verabreichen soll/darf, dann geht das hoffentlich auch wieder. So, jetzt hör ich mal wieder auf mit meinem Geleide, noch eine Nacht hier und dann geht’s morgen noch für drei Nächte hierhin, wo es sicher nicht schlimm wird. Hoffentlich geht’s mir dann auch langsam wieder besser. Und am Freitag heißt’s dann endgültig bye bye New York …

P.S. Neue URL haben wir schon, wir werden euch dann rechtzeitig darüber informieren.

bisher 5 Kommentare 27. August 2007 Tina

Zu Besuch in Hoboken

Gestern war ein schöner Tag. Markus ist zurzeit nicht da (äh, das hat jetzt aber nichts mit dem schönen Tag zu tun - fällt mir gerade auf, wie blöd das klingt ;-) ) und ich hab mich mit Nina auf den Weg nach Hoboken gemacht, das in New Jersey gegenüber von Manhattan auf der anderen Seite des Hudson River liegt, um Christine & Luis (11 Monate) und Anke & Paul (3 Monate) zu besuchen. Wir hatten das eigentlich schon lang mal vor, aber wie immer lang geschoben und vor zwei Wochen, als wir es dann tatsächlich machen wollten, hatte es 34° und es war einfach zu heiß. Gestern hatte es angenehme kühle 19° und ich kam trotzdem total verschwitzt an. Denn ich war mit der Subway und dem PATH train unterwegs und musste die ganzen Treppen mit Buggy und BabyBjörn allein meistern. Rolltreppen oder Aufzüge gibt’s hier ja nicht bzw. nur ganz selten. Dreimal hat mir aber jemand geholfen.

Anke hat mich am Bahnhof abgeholt und wir sind zu Christine gegangen, die mit Sohn und Mann dort in einem schnuckligen Haus wohnt. Es war wirklich super. Die Kleinen waren alle gut drauf und Nina hat sich glaube ich in Luis verliebt. Sie wollte ihn immer anfassen und hat, wenn er in der Nähe war, die Hand nach ihm ausgestreckt. Umgekehrt war’s aber ähnlich. Und sogar als Luis ihr beim Gehen den Schnuller aus dem Mund gezogen hat, ließ sie ihn gewähren. Paul hat sich das ganze Treiben gemütlich vom dicken Kissen aus angeguckt und hat zwischendurch ein Nickerchen gemacht, er ist ja auch noch ganz jung. Wir hatten jedenfalls echt viel Spaß und jede Menge zu quatschen. Als Christine mal mit Luis oben beim Wickeln war, fragte ich Anke nach der Uhrzeit. Als sie sagte “Es ist schon 18:30″ dachte ich, sie macht einen Witz, da ich mit meiner Schätzung um ca. zwei Stunden daneben lag. Sooo schnell verging die Zeit. Echt schade, ich hätte wirklich noch ewig bleiben können.

Anke und ich haben dann schnell unsere Sachen zusammengepackt und Anke hat mich dann noch zur Fähre begleitet, mit der ich eigentlich zurückfahren wollte. Der gar nicht nette Typ am Kassenhäuschen wies mich dann aber mit schlecht gelaunter Miene darauf hin, dass auf dem Schild doch stehen würde, dass die Fähre zur 39th Street nur Samstag und Sonntag fahren würde. Ich bin dann doch wieder mit dem PATH zurück auf die Insel und Nina ist schon im Zug eingeschlafen. Praktisch war dann, dass es an der 33rd/6th Av, wo ich ankam, tatsächlich einen Aufzug an die Oberfläche gab. Von dort aus bin ich dann die ganze Strecke nach Hause gelaufen. Es war aber ein schöner Spaziergang, da ich mir so noch einmal Midtown ansehen konnte, und da es dann auch schon langsam dunkel wurde, sahen die Wolkenkratzer noch toller aus. Nina ist dann irgendwo auf der 5th Avenue aufgewacht (ein Zeichen??) und war bestens gelaunt. Ich habe dann noch mal angehalten und ihr ein Gläschen Vegetable & Turkey angeboten, das sie dann auch 3/4 gegessen hat. So konnte ich sichergehen, dass sie noch ihr Abendessen hatte, bevor sie wieder einschlafen und zu Hause gar nicht mehr wach werden würde. Sie war dann aber doch bis zu Hause noch wach und hat sich auch ganz brav bettfertig machen lassen.

Hoffentlich klappt dann nächste Woche noch mal ein Treffen in Manhattan, würde mich sehr freuen! Hier sind ein paar Bilder unserer kleinen Krabbelgruppe.

bisher 5 Kommentare 24. August 2007 Tina

Raindrops keep falling on my head

Dass es in New York öfter mal heftig regnen kann, haben wir hier schon gelernt. Heute musste ich aber feststellen, dass der New Yorker anscheinend immer seinen Notfallregenschirm dabei hat. Und wenn er mal keinen hat, dann geht er auf keinen Fall durch den Regen. Man könnte ja nass werden. Oder er ist klüger als ich und wartet einfach mal ab.

Ich war eben einkaufen und wollte danach eigentlich noch mit Nina zum Schaukeln. Als ich aus meinem zweiten Lieblings(lebensmittel)laden Citarella rauskam, hat es gegossen wie aus Kübeln. Da ich bei einem Blick gen Himmel in nächster Zeit keine Besserung sah, stapfte ich also los. Für Nina habe ich immer den Regenschutz im Kinderwagen unten drin, für mich hatte ich nichts. Als ich so durch den Regen lief, fiel mir auf, dass außer mir jeder einen Regenschirm hatte. Und diejenigen, die keinen hatten, flüchteten sich gleich ins nächste Restaurant. Ich war wirklich die einzige (zumindest das einzige weibliche Wesen), die durch den Regen lief. Entsprechend haben auch alle gestarrt wie die Ölgötzen. Hm, ich guck grad aus dem Fenster. Wieso ist jetzt wieder blauer Himmel? Anscheinend war der New Yorker klüger als ich, abwarten wäre hier wohl die richtige Devise gewesen.

bisher 2 Kommentare 17. August 2007 Tina

Subway-Begegnung

Dicht gedraengt stehen die Leute in der Subway, wie jeden Morgen. Wie immer schaue ich mich ein wenig um, die Zusammensetzung der Mitfahrer ist auch nach eineinhalb Jahren noch faszinierend. Alle Altersgruppen, zig Nationalitaeten und Rassen, Anzugtraeger neben Skatern, alles ist vertreten. Neben mir steht ein fuelliger Mexikaner mittleren Alters. Scheint ein Altrocker zu sein, seine lange Matte und sein dichter Bart weisen schon einige graue Haare auf. Er traegt ein aermelloses Shirt, so dass seine Armtaetowierungen richtig gut zur Geltung kommen… ein grosses Hakenkreuz und SS-Runen!

Das Recht auf Meinungsfreiheit (First Amendment) ist hier ja heilig, aber das war dann doch ein bisschen widerlich heftig. Ich habe laenger ueberlegt, was ich machen soll. Meine erste Idee (”Anspucken”) fand ich ein wenig unausgereift, eine provozierende Grundsatzdiskussion (”Dir ist schon klar, dass du bei den Nazis als Erstes auf der Abschussliste gestanden haettest?”) zwischen zwei Haltestellen unpassend. Ich habe es bei meinem patentierten “Du ekelst mich an!”-Blick belassen und frage mich seitdem, wie Aussehen, Outfit und Nationalitaet mit diesen Taetowierungen zusammen passen. Nicht, dass ich sie jemals “passend” finden wuerde, aber das war irgendwie surreal. Insbesondere hier in New York, wo die einzigen Glatzentraeger das absolute Gegenteil von Skinheads sind.

jetzt kommentieren? 14. August 2007 Markus

Also nee …

… es ist 22.30 Uhr und es hat immer noch 31°. Habe ich schon mal erwähnt, dass ich mich auf Kalifornien freue?

bisher 5 Kommentare 09. August 2007 Tina

Warten auf …

Godot das iPhone. Ha, den Beitrag hat sicher jeder von Markus “Early Adopter” Wilding erwartet. Wobei, eigentlich bist du kein early adopter. Den Titel trägt schon jemand anderes, der auch weiß, dass er gemeint ist, wenn er das hier liest. ;-)

Da ich heute eh relativ in die Nähe des Apple Flagship Store an der 5th Avenue musste, packte ich mal sicherheitshalber die Kamera mit ein, denn heute Abend um 18 Uhr Ortszeit war der Verkaufsstart des mit Spannung erwarteten iPhones von Apple (oh je, ich glaube, ich habe zu viele Pressetexte übersetzt). Ich muss sagen, den Sicherheitskräften ist es ganz gut gelungen, das ganze räumlich etwas aufzulockern. Man hatte fast den Eindruck, als würden gar nicht so viele Leute Schlange stehen, da der Platz vor dem Kubus relativ großräumig abgeriegelt war. Die Leute standen also eher hintenrum entlang der 59th Street. Unser Doorman hat mir vorhin erzählt, dass ein Typ angeblich schon seit zwei Tagen da hockte. Ich verstehe so etwas nicht. Ich finde zwar das iPhone auch “sexy” wie Markus sagen würde, aber sich für ein Handy zwei Tage und Nächte um die Ohren schlagen? Ich weiß ja nicht. Aber ich bin wohl nicht Freak genug. Jedenfalls nicht in dieser Hinsicht. Für RW stehe ich mir ja dann doch ganz gerne mal 8 Stunden die Beine in den schwangeren Bauch. Aber wahrscheinlich ist es für die Fans auch nicht nur ein ”Handy”, sondern … die Offenbarung. Oder so. Aber wer gerade nicht weiß wohin mit seinem Geld, ich würde mich auch freuen. Zumal mein grattliges US-Handy in Deutschland eh nicht funktioniert.

Hier mal ein kleines Foto, wie es vor dem Laden, der glaube ich den coolsten Eingang von allen Läden dieser Welt hat, heute gegen 16 Uhr aussah (eigentlich war da nur Presse und Security zu sehen; ein (etwas unspektakuläres) Schlangenfoto gibt’s in der New York-Rubrik).

iPhone-Verkaufsstart

 

bisher 8 Kommentare 30. Juni 2007 Tina

Ich bin “curious”

… und zwar auf dieses Kuriositäten-Museum, von dem ich eben gelesen habe und das wohl gerade in NY eröffnet hat. Da will ich glaube ich hin, solange wir noch hier sind.

Übrigens, so einen “eye popper” wie die junge Dame unten links auf der Website haben Markus und ich auch schon mal in Rom auf der Spanischen Treppe gesehen, der damit die Touristen erschreckt hat. Sah wirklich sehr kurios aus und war sicherlich nicht gesund für die Augen, das den ganzen Abend lang zu machen, sowohl mit beiden Augen als auch abwechselnd mit nur einem Auge.

bisher 4 Kommentare 29. Juni 2007 Tina

Rauchfreie Zone

Dass die Rauchverbote in USA strenger als in Deutschland sind, ist ja allgemein bekannt (mittlerweile glaube ich, dass die Rauchverbote überall auf der Welt strenger sind als in Deutschland, aber das ist ein anderes Thema), und New York ist da keine Ausnahme. Es hat zwar länger gedauert als anderswo, doch seit einigen Jahren wurde ein generelles Rauchverbot in allen Bars und Restaurants verhängt, öffentliche Gebäude sind schon deutlich länger rauchfrei. Schöne Anekdote dazu: als letztens ein ungarischer Schriftsteller nach 20 Jahren wieder nach New York zu einer Lesung in Midtown kam, wurde er in einem Interview gefragt, wie ihm denn die Stadt im Vergleich zu damals gefiel. Zur großen Überraschung des Journalisten meinte er, dass er etwas schockiert sei, dass es überall in der Stadt Prostitution gäbe. Auf Nachfragen hin stellte sich heraus, dass er die weiblichen Büroangestellten meinte, die in den Hauseingängen ihre Rauchpause machten…

Doch ich schweife ab. Die eigentliche Neuigkeit dazu stand gestern in der Times - der Anteil der Raucher in New York ist inzwischen auf stattliche 17,5% zurückgegangen, in Manhattan sind es sogar nur 16,1%. Im Wesentlichen dazu beigetragen haben zum einen die Erhöhung der Tabaksteuer (sie wurde in 2002 von $0.08 auf $1.50 erhöht, seitdem kostet eine Packung Zigaretten bis zu $7.50), zum anderen durch die intensive Antiraucherwerbung, die die Stadt betreibt und für die sie mehrere Millionen Dollar im Jahr ausgibt. Eine ziemlich deutliche Variante prangt momentan in englischer und spanischer Sprache in den Subways und zeigt einen Mann, der erzählt, wie lange er geraucht hat und wie er jetzt durch ein Loch in seinem Hals spricht… drastisch, aber offensichtlich wirkungsvoll.

Ich habe selbst früher geraucht und bin nicht unbedingt der Antiraucherfraktion zuzuordnen (außer in Restaurants), aber bei unserem letzten Besuch in Deutschland ist mir wieder mal aufgefallen, wie sehr es “überall” nach Rauch stinkt und ich kann definitiv nachvollziehen, wieso Amerikaner nach einem Urlaub in Europa oft erzählen, dass “alle dort rauchen”. Und auch wenn es für die Raucher lästig ist, auch in einer Bar für jede Zigarette vor die Tür gehen zu müssen, ist es einfach angenehm, nicht komplett nach Rauch zu stinken, wenn man nur mal für ein Bier in die Kneipe geht.

jetzt kommentieren? 23. Juni 2007 Markus

Ausflüge im Bundesstaat NY - Montauk und Lake Placid

Da wir ja schon seit einigen Tagen wissen, dass wir nicht mehr lange Zeit hier haben, haben wir uns die letzten beiden Wochenenden ein Auto gemietet und sind einen Tag mal nach Montauk gefahren, dem östlichsten Punkt auf Long Island. Das Wochenende darauf (letztes Wochenende) waren wir dann von Freitag bis Sonntag am Lake Placid im Adirondack National Park in Upstate New York.
Während wir uns Montauk etwas netter vorgestellt hatten und mit das Schönste am Ausflug ein Waschbär auf der Suche nach Essen und die älteste Ranch der USA waren, an der wir zufällig vorbeikamen, gefiel es uns am Lake Placid schon viel besser.
Lake Placid (so heißt auch der Ort am See) dürfte einigen Leuten als Austragungsort der Olympischen Winterspiele 1932 und 1980 ein Begriff sein. Die Fahrt dauerte etwas länger als die vom Routenplaner vorgegebenen fünf Stunden, da wir natürlich auch Pausen eingelegt haben. Überrascht mussten wir auch feststellen, wie riesig der Bundesstaat New York eigentlich ist.
Der Kurzurlaub war trotz der doch nicht geringen Fahrerei sehr schön. Wir hatten uns in einem kleinen schönen Hotel eingemietet, das direkt am See lag. Den Freitag verbrachten wir dann nur noch damit, in den bereitgestellten Stühlen am See zu flacken und abends dann noch einen Happen zu essen (wo ich dann mittendrin von einem der Angestellten, nicht von der Bedienung selbst, nach meiner ID gefragt wurde, die ich aber im Zimmer gelassen hatte, weil ich gar keine Tasche dabei hatte außer Wickelzeug - ich durfte aber mein 0.3-Bier trotzdem trinken, danke).
Am Samstag gingen wir dann erstmal im Ortskern in ein Sportgeschäft und kauften eine Kinderkraxe für Nina. Erst dachte ich, dass sie vielleicht doch noch einen Tick zu klein ist, aber es hat ihr offensichtlich super da drin gefallen, denn jedesmal, wenn Markus sie darin hochnahm und anfing zu gehen, fing sie lauthals an zu kichern, was dann sogar gleich ein paar Minuten anhielt. [Ich habe auch manchmal das Gefühl, dass sie in bestimmten Situationen bestimmte Worte/Sätze lustig findet. Andy, falls Du das hier liest: Da Markus am Anfang die Höhe nicht ganz richtig eingestellt hatte und das Gewicht daher eher auf seinen Schultern als auf der Hüfte lastete und er sich des Gewichts wunderte, meinte ich, er könne doch mal “den Andy fragen, ob das bei ihm auch so ein Problem war” (weil ich wusste, dass Ihr auch so eine Trage habt). Bei diesem Satz hat Nina sich immer kaputtgelacht. Sobald ich “Sollen wir mal den Andy fragen” gesagt habe, ging’s los.] Mit der Kraxe im Gepäck fuhren wir dann zu einem Wald, bei dem ein kleiner Trail begann. Wir wollten nur einen kurzen Trail gehen, da wir nicht wussten, wie lange Nina sich in der Kraxe wohlfühlen würde. Daher waren wir nach einer Stunde schon wieder draußen, machten aber zuvor noch kurz Halt auf einer Lichtung mit Picknicktisch, bis ein kleiner dicker American Staffordshire Terrier plötzlich auf uns zugeschossen kam und erst mein gesamtes linkes Bein ansabberte und dann auf den Tisch zu Nina in der Kraxe springen wollte. Der Besitzerin war das irgendwie ziemlich egal. Da haben wir dann doch lieber das Weite gesucht. Danach fuhren wir wieder zurück zu unserer Bleibe und verbrachten den restlichen Nachmittag mit Obst und Lektüre am See. Abends waren wir dann in einem etwas schöneren Steakhouse, wo Nina uns wieder super hat essen lassen. Ich hatte ihr zuvor schon ihren Schlafanzug angezogen und gefüttert und ihr dann im Wagen nur noch eine Decke drübergelegt. Als die ersten Leute irgendwann gingen, kamen ein paar bei uns vorbei, die meinten, ob wir da überhaupt ein Kind drin hätten, da es ja so ruhig gewesen wäre. Das ist schon toll, dass wir mit Nina wirklich immer problemlos essen gehen können. Sie schläft einfach und wenn wir heimkommen, muss ich sie nur noch umlagern und da schläft sie dann gleich weiter. Eigentlich sollten wir das in NY auch noch mal ausnutzen, bisher waren wir hier seit Nina immer nur zu zweit essen, wenn Verwandtschaft da war zum Babysitten.
Am Sonntag fuhren wir nach einem Frühstück einmal um den Mirror Lake, der sich so ziemlich genau neben dem Lake Placid befindet. Da wir es dort aber nicht so spannend fanden, fuhren wir zu einer Minigolfanlage, wo ich nach einer Partie als eindeutiger Sieger hervorging. Nur Nina hat’s verschlafen. Danach machten wir dann noch eine etwa einstündige Trail-Wanderung, die unter anderem einen Wasserfall beinhaltete. Nach einem kleinen Lunch ging es dann auf den Heimweg, der dann tatsächlich auch nur fünf Stunden dauerte.
Bilder aus Montauk gibt’s hier und Bilder vom Lake Placid dort.

jetzt kommentieren? 15. Juni 2007 Tina

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