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Es ist 2.30 Uhr morgens in Windsor, England, aber dank Zeitverschiebung bin ich auch nach froehlicher (und zahlloser) Talisker-Whisky-Vernichtung noch total in Arbeitslaune. Da das erste Meeting morgen um 8.00 Uhr beginnt, dachte ich, dass es vermutlich eine gute Idee waere, wenn der Zimmerservice eine Flasche Wasser braechte. Bringt er auch, und da ich kein Bargeld habe, unterschreibe ich den beiliegenden Zettel und setze ein Pfund Trinkgeld drauf, weil es ist ja schon spaet. Was macht der freundliche Bellboy? Er streicht das Trinkgeld durch und sagt: “Bekommt eh nur das Hotel und das ist ja wohl selbstverstaendlich, dass ich das bringe!!”.
Respekt, Herr osteuropaeischer Zimmerservicemensch!
03. Juni 2008
Markus
Heute war ein weiterer Ausflug in die nähere Umgebung angesagt - nur knapp 15 Minuten Fahrt von unserem Haus befindet sich der Olompali State Park, ein kleiner “Park”, der eigentlich primär ein längerer Wanderweg ist, der auf den Mount Burdell führt. Das ist ein kleinerer Berg (na gut, größerer Hügel), von dem aus man einen schönen Blick über Novato und Umgebung hat. Außerdem stehen dort noch ein paar Häuser aus dem frühen 20. Jahrhundert herum und es gibt jede Menge informationen über den Stamm der Miwok-Indianer, die hier bis Mitt des 19. Jahrhundert gelebt haben. Das wirklich Schöne ist allerdings, dass dieser Park so gut wie keine Touristen anlockt, obwohl es wirklich sehr schön dort ist. Liegt vermutlich daran, dass er nicht mal eine eigene Ausfahrt vom Freeway hat, wenn man aus San Francisco kommt - um in den Park zu kommen, muss man erst noch ein Stück nach Norden fahren, dann umkehren und die kleine Ausfahrt erwischen. Es gibt zwei Wanderungen: die große Tour auf den Mount Burdell, die etwa vier Stunden dauern soll und einen kleineren Rundweg auf halber Höhe, die wir in knapp zwei Stunden gemeistert haben, was mit Nina definitiv die bessere Alternative war. So schön es oben in der Kraxe beim Papa auch ist, nach einiger Zeit schien es dann doch langweilig zu werden, vor allem, weil sie dank fieser Stechmücken (der einzige Nachteil zumindest heute) mit Moskitonetz bedeckt war. Und zum auf den Berg klettern ist sie dann doch noch zu klein. A propos: wir waren positiv überrascht, dass selbst die kleine Tour eine richtige Bergwanderung ist, mit schmalen Pfaden und zum Teil relativ heftigen Steigungen. Trotzdem eine ideale Kurzwanderung für einen Wochenendnachmittag, vor allem, weil es nun wirklich direkt um die Ecke ist. Oh, und habe ich erwähnt, dass es dort sehr schön ist? Besonders beeindruckt haben uns die vielen knorrigen Baumformationen, selbst davon überzeugen könnt ihr euch hier.
13. April 2008
Markus
Es ist schon wieder zwei Wochen her, dass wir einen Sonntagsausflug nach Point Reyes unternommen haben. Point Reyes ist eine riesige Landzunge, die sich nördlich von San Francisco und westlich von Novato befindet. Die Landzunge/Halbinsel ist von uns aus nur eine knappe Stunde Fahrt entfernt, ideal für Sonntagsnachmittagsausflüge. Neben wunderbarer Landschaft und vielen Wanderwegen gibt es dort auch frische Austern, aber dazu später mehr. Zunächst mal machten wir einen Ausflug zum Nordstrand, wo wir allerdings feststellen mussten, dass es selbst in Kalifornien noch März ist. Auf gut Deutsch: es war saukalt und extrem windig. Offensichtlich windet es dort immer relativ stark, aber in Verbindung mit den Temperaturen dort beschränkte sich unser Strandausflug dann doch auf eine Viertelstunde. Schön war’s trotzdem.
Dann ging es aber ab zum Futtern. Austern sind ja wahrlich nicht jedermanns Sache, wir mögen sie aber beide sehr gern, trotz oder gerade weil man sie im heimischen München entweder gar nicht oder für unendlich viel Geld bekommt. In New York beim Lieblingssupermarkt gab sie schon für verhältnismäßig ordentliche $1 pro Stück, weswegen wir sie uns ab und an mal als Vorspeise gegönnt haben und ich tatsächlich schon ansatzweise Talent für das Öffnen der harten Dinger entwickelt habe. Ich gehe jetzt mal davon aus, dass diejenigen Leser, die schon mal Austern gegessen haben, sie in etwa dieser Form und Größe kennen. Tja. Das sind halt Supermarkt- bzw. Restaurantaustern, über die wir ab sofort nur noch müde lächeln können. Wir hatten das große Vergnügen, Austern in den Drakes Bay Family Farms genießen zu können, und da sieht die Sache schon ganz anders aus. Und zwar so:

Das, Damen und Herren, sind dort die Austern Größe “Medium”, von denen wir uns ein Dutzend bestellt hatten, weil wir gar nicht so großen Hunger hatten und man Austern ja nicht wegen Hunger isst… Aber der Reihe nach. Drakes Bay Family Farms ist ein richtig klassischer “Oyster Shack”, also wirklich nur eine windschiefe Bude am Meer, in der man sich seine Austern (die alle am selben Tag gefischt werden) in der Papiertüte kaufen kann, das Dutzend für $10. Getränke, Brot und sonstige Zutaten muss man selbst mitbringen, selbst das Austernmesser sollte man dabei haben. Soßen gibt es vor Ort - aber ohne Behälter, standesgemäß muss die erste Auster pur geschlürft und die Schale dann als Soßenbehälter genutzt werden. Draußen gibt es ein paar abgegriffene Tische und Bänke, und das war es auch schon. Und was soll ich sagen - nicht nur sind die Dinger locker doppelt so groß wie die Austern, die man sonst so kennt (Gerüchten zufolge soll “Large” ungefähr Steakgröße haben), sie schmecken auch einfach nur fantastisch, wozu mit Sicherheit nicht nur die Frische, sondern auch die Atmosphäre beiträgt. Und wie sehr die Leute die Austern dort genießen, sieht man eindrucksvoll ein paar Schritte hinter der Hütte… Wir waren jedenfalls nach je einem halben Dutzend Riesenaustern extrem satt und zufrieden. Nächstes Mal nehmen wir uns noch eine Flasche Wein mit, und Gäste werden auf jeden Fall auch dorthin geschleift - egal, ob sie Austern mögen oder nicht, das sollte man mal gesehen haben. A propos “gesehen haben”: die restlichen Fotos unseres Ausflugs gibt es hier.
30. März 2008
Markus
Heute geht es nach Baltimore, wo einer unserer Entwickler beheimatet ist. Von New York aus war es eine gemütliche 2,5-Stundenfahrt mit dem Zug, nun sind es 5,5 Stunden Flug(inklusive drei Stunden Zeitverschiebung). Kann ja nicht alles besser sein in Kalifornien.
Beim elektronischen Einchecken bekomme ich bereits die Nachricht, dass der Flug verspätet sei. Normalerweise bin ich bei so etwas relativ entspannt, aber da der Flug regulär erst um 23.30 Uhr landet (Zeitverschiebung!), sah ich das diesmal nicht so ganz so locker. Also nichts wie hin zur Übersichtstafel und den Stand der Dinge studiert:
Reguläre Abflugzeit: 15.18 Uhr
Geplante Abflugzeit: 15.20 Uhr
Wehe, ich höre noch ein Mal von amerikanischen Kollegen, dass die Deutschen immer alles haarklein genau und bis ins kleinste Detail haben müssen!
31. Januar 2008
Markus
Seit gestern bin ich wieder im heimatlichen Bayern gelandet, acht Tage und sechs Flüge nach meinem Start. Jetlag, Bombenalarm, Taximafia und mitunter seltsame Hotels sind überstanden, ein fieser Schnupfen zum Abschluss leider noch nicht. Gelangweilt habe ich mich nicht wirklich, aber jetzt freue ich mich dann doch auf zwei hoffentlich ruhige Wochen im beschaulichen Oberbayern, bevor es Anfang Januar wieder zurück nach Kalifornien geht.
19. Dezember 2007
Markus
Unser Hotel nahe des Mailänder Flughafens ist eigentlich eine ziemliche Mogelpackung. Von außen sehr beeindruckend erwarten den Gast innen kitschige Plüsch- und Rokoko-Deko, Bullaugenfenster, kratzige Decken und Papierwände. Schön, dass wir heute erst um 8.30 Uhr aufstehen mussten. Weniger schön, dass ich ab 6.30 Uhr die Wecker der umliegenden Zimmer genießen durfte. Aber in einem Punkt ist dieses Hotel vielen voraus, und das ist die Hygiene. Genauer gesagt, die Hygiene für gewisse Bereiche. Zunächst mal stand ich mit fragendem Blick vor der Toilette, die neben einer Klobürste auch etwas zu bieten hatte, was wie ein kleiner, beweglicher Duschkopf aussah. Direkt daneben befand sich dann auch noch ein Hebel, der wie eine normaler Duscharmatur wirkte… und tatsächlich dient diese Apparatur offenbar dazu, sich nach erledigtem Geschäft… nun ja, zu spüelen, nehme ich mal an. Ich habe es mir verkniffen (sic!). Danach wollte ich duschen und griff zu den in Hotels üblichen kleinen Fläschchen mit Shampoo und Duschgel… zumindest sind das die Dinge, die ich bis jetzt in jedem anderen Hotel vorgefunden habe. Und ich war schon in dem ein oder anderem in dem ein oder anderem Land. Doch nur hier, in der Villa Malpensa, findet sich Shampoo, Seife und… “Intimate Wash”. Auch das habe ich mir gespart, da es stark nach süßlichem und billigem Parfüm roch. Seitdem beschäftigt mich die Frage, was wohl die Motivation des Hotelpersonals fuer derart offensive Reinigungsmittelchen für den Intimbereich sein mag. Ich hoffe mal nicht, dass die Lage am Flughafen und die kitschige Deko… hm. Sollte ich mich etwa glücklich schätzen, dass ich in der Nacht keinen Besuch bekommen habe? Ich muss weg!
18. Dezember 2007
Markus
Es muss einfach mal gesagt werden: eine schlechte Pizza in Italien schmeckt immer noch um Längen besser als eine gute Pizza in USA.
18. Dezember 2007
Markus
Irgendwie scheint man in London Schilder nicht so gern normal zu schreiben. Kurz bevor es nach Mailand weitergeht, hier noch zwei Highlights vom Wochenende:
Gentlemen! Please adjust your flies before leaving
By order of Fat Tony
(auf einer Toilette in einem Club in Soho)
Barstaff urgently required
Whether you are young and attractive or old, ugly and thick, if you are confident, reliable and experienced at bar work you may well get a job here! Enquire within - don’t bother if you want half December off!)
(auf einer Toilette im Pub mit dem besten Namen der Welt)
17. Dezember 2007
Markus
Irgendwie ist dies die Tour der seltsamen Schilder. Gestern meinte unsere Agentur einen auf dicke Hose machen zu müssen und ließ unser Meeting in einem schicken Club in Dowtown London stattfinden. Tolle Idee - warum einen Meetingraum nehmen, wenn man sich auch über laute Musik und Geratsche anschreien kann. Nun ja. Das Meeting war ein rechter Flop, aber offensichtlich scheint der Club ansonsten sehr anregend zu sein - jedenfalls hing ein Schild mit diesem Text auf der Toilette:
“Anybody found in pairs in the toilets will be asked to leave the club immediately and your membership will be suspended.”
Hat anscheinend seine Gründe, dass man dort nur als Mitglied Einlass findet…
15. Dezember 2007
Markus
Hotels in England haben irgendwie immer einen besonderen Charme. Abgesehen von richtig großen Hotelketten in London sind doch eigentlich immer alle Hotels und/oder Pensionen kleine, verwinkelte Konstruktionen mit viel Plüsch. Unser Hotel in Windsor ist da keine Ausnahme. Dass ich Zimmernummer 6 mein eigen nenne, ändert nichts daran, dass ich, um vom Empfangsraum dorthin zu gelangen, durch vier Tueren und drei Treppen (rauf, runter rauf) muss. Tatsächlich hat mich beim ersten Mal die Rezeptionistin zum Zimmer geführt, damit ich mich auch nicht verlaufe. *g* Aber nun ist es ja geschafft und ich freue mich jetzt schon auf Full English Breakfast morgen Früh - selbstverständlich inklusive Bohnen und Black Pudding, sonst zählt es nicht!
14. Dezember 2007
Markus
Ich mag Spanien, vor allem die Vorliebe der Spanier füer Fleisch und Kartoffeln. Und ich mag unser spanisches Team, vor allem wegen ihrer Gastfreundlichkeit und ihr Wissen um meine Vorliebe für Fleisch und Kartoffeln. Kein Witz - jedes Mal, wenn ich dort bin, steht schon mittags eine große Schale Jamon (spanische Schinkenspezialität) auf dem Tisch, und als ich noch in Deutschland gelebt habe, gab es immer noch eine Packung mit nach Hause. Diesmal stand zusätzlich auch noch Abendessen a la Madrid an. Zuerst ging es in eine Tapas-Bar, die von außen eher nach assliger Imbissbude aussah, innen aber sehr leckere Vorspeisen und sehr markante Stierkampfbilder vorzuweisen hatte. Auf meine Frage, warum der Laden durchgehend gekachelt sei, wurde mir erklärt, dass die Tapasüberreste (vom Zahnstocher ueber Nussschalen bis zum Garnelenkopf) grundsätzlich auf den Boden geworfen werden. Je mehr Sauerei, desto besser der Laden. Macht Sinn!
Zum eigentlichen Essen ging es dann in ein nicht minder typisches Restaurant, wo es nach diversen Vorspeisen (Jamon!) als Hauptgericht das nicht auf der Karte stehende “Segreda” (Geheimnis) gab. Das ist allerdings anscheinend gar nicht so geheim, sondern zumindest im Raum Madrid ein sehr beliebtes Essen. Im Prinzip ist es ein großer Haufen Pommes, auf dem ein Berg Schweinelendenstücke liegt, die wiederum von einem halben Dutzend Spiegeleier getoppt werden. Dazwischen verstecken sich dann noch eine Menge gebratener (milder) Peperonis. Die Eier werden mit großen Löffeln grob zerkleinert und unter den Rest gemischt, fertig, danach ist Selbstbedienung angesagt. Unfassbar lecker - und so gesund!
13. Dezember 2007
Markus
Wenn das Erste, was man in der Empfangshalle seines Hotels beim Einchecken sieht, dieses Schild ist:
“At this establishment, official complaints forms are available to the guests.”
Sollte man sich da Sorgen machen?
UPDATE: So schlimm war es gar nicht, auch wenn die Waende aus Papier waren und die Badewanne so schmal, dass ich fast darin stecken geblieben waere. *g*
13. Dezember 2007
Markus
Mir ist gerade aufgefallen, dass ich bei jedem Europabesuch ueber das Rauchen jammere und entschuldige mich im voraus fuer einen weiteren Meckerbeitrag, aber es hilft ja nichts.
Eigentlich sollte man sich nicht beschweren, wenn man abends in einem feinen Restaurant in Paris speisen kann, aber wenn das eines der wenigen Restaurants ist, in dem man noch rauchen darf und der Nebenmann in 2.5 Stunden fast eine Schachtel vernichtet, dann wird mir das inzwischen doch ein wenig viel. Korrektur: ICH HASSE ES! Wie schon erwaehnt, habe ich frueher selbst geraucht, aber meine Toleranzgrenze ist inzwischen wirklich gegen Null gerutscht. Mein halber Koffer stinkt nach Qualm und mein Hals fuehlt sich heute an, als ob ich selbst kraeftigst gezogen haette… grad greislig ists!
Aber genug gejammert, ich sitze schon im Flieger nach Amsterdam, meiner zweiten Station.
Moment mal.
Ist in Holland rauchen nicht mehr oder weniger ueberall erlaubt?! Ich will heim!
11. Dezember 2007
Markus
Der erste Stop meiner Europatournee fuehrt mich nach Paris. Als Muenchner ist man ja sehr verwoehnt, was Flughaefen angeht - ich fand bis jetzt im Vergleich nahezu jeden anderen Flughafen weniger toll. Paris Charles-de-Gaulle schneidet allerdings besonders schlecht ab. Alt und haesslich war er schon immer, heute kommt dazu, dass wir erstmal im Regen zu Fuss ueber die Landebahn und ein paar Treppen ins Innere mussten, dort durch ein paar nicht funktionierende Rollentreppen zu unserem Gepaeck schnaufen… und nun vor dem Eingangsbereich festhaengen. Dafuer kann allerdings der Flughafen nichts. Jemand hat hier in der Naehe einen Koffer stehen gelassen, was auf Flughaefen heutzutage ja eher unlocker gesehen wird. Nun muss sich erstmal das Militaer um den Koffer kuemmern. Hoffentlich erschiessen sie ihn bald, damit es endlich weitergeht.
10. Dezember 2007
Markus
Gestern verbrachten wir die erste Nacht in Deutschland. Gegen 2.30 Uhr war Madame wach und sah es bis ca. 4.00 Uhr morgens nicht ein, warum sie nicht aufstehen und spielen durfte. Danach hat sie uns zwar freundlicherweise bis fast um 11 Uhr schlafen lassen, trotzdem waren wir am Sonntag doch recht gerädert. Und voller Sorge, da ich am Montag um 7.15 Uhr aufstehen muss, um meinen Flug zu erwischen (bin die nächsten 10 Tage kreuz und quer in Europa unterwegs) und Tina mich netterweise fährt. Wenn wir dank Jetlag mitten in der Nacht aufwachen, drehen wir uns um und schlafen wieder weiter, aber so ein Kind versteht das ja nicht. Soviel zur Theorie. Es ist jetzt kurz vor 4.00 Uhr, Nina schläft schon die ganze Nacht seelenruhig, während Papa und Mama sich seit über einer Stunde im Bett hin und her wälzen. Ich gebe jetzt auf und blogge halt, bis ich wieder einschla
10. Dezember 2007
Markus
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